Was hat ein Big Mac mit ihrem Lohn zu tun?

Von Jobagent @jobagent

Jeder kennt ihn – den Big Mac, den zweistöckigen Burger mit dem einzigartigen Geschmack. Was sie vielleicht nicht wussten: Der Big Mac lässt Arbeitslöhne weltweit vergleichbar machen und kann gleichzeitig Aussagen über Wechselkurse treffen. Na, wenn das mal nicht verrückt klingt…

Die Zeitschrift The Economist hat Anfangs Jahr einen Vergleich des bekannten Burgers in verschiedenen Währungen vorgenommen und kam dabei zu interessanten Aussagen über Wechselkurse und Lohnniveaus verschiedener Länder auf der ganzen Welt. Da sich das Herstellungsverfahren und die Zutaten eines Big Macs weltweit nicht unterscheiden, kann dem sogenannten “Big Mac Index” auch in Expertenkreisen Glaubwürdigkeit geschenkt werden. Den Index hat sich ein britischer Professor in seiner Studie “Comparing Real Wage Rates” zunutze gemacht, um die Löhne von McDonald’s-Mitarbeitern in 60 Ländern im Zeitraum von 2000 bis 2011 zu analysieren.

Die Studie zielt auf die durchschnittlichen Stundenlöhne der McDonald’s-Mitarbeiter sowie den Preis für einen Big Mac, um zu berechnen, wie viel Arbeitszeit aufgewendet werden muss, um einen Big Mac kaufen zu können. So ergeben sich deutliche Unterschiede zwischen den untersuchten Ländern: Der Preis des Big Macs in der Schweiz liegt deutlich (+23,5%) über dem durchschnittlichen Preis. Es muss jedoch beachtet werden, dass das Lohnniveau in der Schweiz über dem Durchschnitt liegt. Aus diesem Grund ist die Schweiz auch führend in der Länderliste mit den teuersten Big Macs weltweit: McDonald’s Mitarbeiter in der Schweiz verdienen durchschnittlich drei Big Macs in der Stunde. Zum  Vergleich: In Indien und Lateinamerika kann man sich erst nach drei Stunden einen Big Mac leisten.

Letztendlich zeigt die Studie den Zusammenhang zwischen Volkseinkommen und Reallöhne. In Ländern mit gesetzlichen Mindestlöhnen ist der Lohn automatisch höher als in Ländern mit vergleichbarem Volkseinkommen. Mit dem “Big Mac Index” lassen sich also auch zukünftig Aussagen machen über das aktuelle Lohnniveau im internationalen Vergleich. Dort wo die Reallöhne höher sind, sind auch die Big Macs teurer, doch die Arbeitszeiten fallen in diesen Ländern kürzer aus.

Die Werte zeigen die prozentuale Überbewertung des Big Mac-Preises im Vergleich zum Durchschnittspreis (Quelle: The Economist).