Auffallend eindimensional die Reaktionen auf das Gedicht von Günter Grass und erstaunlich, zu welchen Ausfällen manche sich verleiten lassen: Sibylle Lewitscharoff beispielsweise vergleicht das Gedicht in der FAZ vom 7. April mit ihren Fürzen. Jakob Augstein, der sich seine persönliche Meinung leisten kann, hält das Grass-Gedicht dagegen für eines seiner wirkmächtigsten. Grass spricht darin von den Waffenlieferungen Deutschlands an Israel, er plädiert dafür, dass die Atommacht Israel einer internationalen Kontrolle unterliegt, er bricht das Schweigen, seines, unseres, damit “unsere Mitschuld / durch keine der üblichen Ausreden / zu tilgen wäre.” Es ist Zeit für ein Gespräch. Aber das ist offenbar von unserer Elite, die die öffentlichen Medien kontrolliert, nicht erwünscht.