Was geht eigentlich in der Welt heute vor?

(Aus einer Diskussion)
Von Klaus Buschendorf

Hallo, ich möchte auf Uwes Bemerkung eingehen, Frau Thatcher habe gesagt, England befände sich seit 1871 im Krieg mit Deutschland und der höre erst mit der vollständigen Vernichtung Deutschlands auf. Ich halte eine solche Äußerung für eine sehr volksverführerische Umschreibung für das, was zu DDR-Zeiten als anglo-amerikanischer Imperialismus bezeichnet wurde. Aber auch diese Bezeichnung ist meiner Meinung nach zu einfach. Es sind Familienclans aus England, für die Margret Thatcher hier spricht. Sie haben ihre Wurzeln aber – in Deutschland! Warum?

Man muss in die Entstehungszeit des Kapitalismus zurückgehen. Die Kaufmannsfamilie der Fugger in Augsburg verband sich mit der Feudalfamilie der Habsburger. Ergebnis dieser Koalition war die Weltherrschaft Karls IV. Die Habsburger hätten nun nach den christlichen Geboten ihre Schulden an die Fugger zurückzahlen müssen. Sie taten es nicht – die Fugger gingen pleite. Das erlebte die Frankfurter Kaufmannsfamilie der Rothschilds und schloss: Halte dich nie an einen Herrscher, sorge für Konkurrenz und finanziere beide. Das aber ging in Deutschland nicht, hier waren die Herrscher viel zu stark. Der Adel in England war unter sich verfeindet – ideal, diese Strategie anzuwenden. Sie bekamen den englischen Adel unter ihre Kontrolle und strebten nun nach der Weltherrschaft. Seeräuberei gegen Spanien, danach der Kampf gegen Frankreich in Nordamerika um Kolonien waren die nächsten Schritte. Der Unabhängigkeitskrieg der nordamerikanischen Kolonien störte sie kaum, im Hintergrund blieb ihre Herrschaft ja erhalten – und damit die Basis für den "anglo-amerikanischen Imperialismus". (Staaten und Nationen interessierten sie nicht, nur Profit.)

Konkurrenten für sie waren die Kaufleute im absolutistischen Frankreich. Die Familienclans der Rothschilds (und weitere, besonders aus den Niederlanden, historisch also auch aus Deutschland) nutzten die Französische Revolution zur Schwächung der französischen Konkurrenz und Napoleon spaltete Europa mit seinen Kriegen, sozusagen als "nützlicher Idiot" der mit den Rothschilds agierenden Clans. Der "anglo-amerikanische Imperialismus" baute das "Englische Empire" auf.

Aber 1871 entstand ein Konkurrent. Bismarcks Staat war völlig neu und zentralisiert. Unter feudalem Aushängeschild war ein kapitalistischer Staat entstanden, der sich sogar um die unterdrückten Schichten seines Landes kümmerte. (Die nationale Begeisterung der Deutschen jener Zeit ist Ausdruck dieser "Einheit".) Man suchte nun das Bündnis mit dem geschwächten Frankreich, um sein Ziel der Weltherrschaft gegen Deutschland erreichen zu können. Hemmnisse auf dem Weg dorthin waren für den "anglo-amerikanischen Imperialismus" die Staaten, welche ähnlich wie Deutschland organisiert waren: die Staaten der Romanows und Habsburger (und der Hohenzollern sowieso).

Getreu ihrer altbewährten Strategie, sie selbst gegeneinander kämpfen zu lassen, und ihrer Erfahrung, das auch zu bewerkstelligen, lösten sie den I. Weltkrieg aus. Sie erreichten aber nicht alle ihre Ziele. Der Versailler Vertrag und die Verträge von Trianon legten gleich die Zündschnüre für den nächsten Krieg, in Hitler fanden sie den nächsten "nützlichen Idioten" (wie damals Napoleon). Doch die Erringung der Weltherrschaft ist nicht möglich. Auch der II. Weltkrieg brachte sie ihrem Ziel nicht näher, schuf nur neue, andere Probleme für sie.

Das setzt sich fort, wir sehen es. Doch die Nichterreichbarkeit des Zieles wird sie nicht von selbst aufhören lassen. Das kapitalistische Prinzip der Konkurrenz führt eher zur Zerstörung aller Lebensumstände für die Menschheit, als dass diese Clans ihr Ziel aufgeben. Das ist vergleichbar einer Hirschherde, die in einem Wald gute Bedingungen für ihr Leben findet. Sie wächst und gedeiht und vernichtet allmählich ihren Wald. Danach geht sie selber ein. Einzelne Hirsche und einzelne Bäume bleiben übrig – alles beginnt von vorn. Vielleicht hat die Welt solche Menschheitsentwicklung schon hinter sich. Die Vermutung drängt sich auf, denn alle Zivilisationskeime (Ägypten, Zweistromland, Mohendscho Daro) liegen an Wüstenrändern (jungen Wüsten!) und zeigen wenig Übergänge zu ihrem hohen Stand. Aber das nur am Rande.

Diese Darstellung der Geschichte beansprucht keine Wissenschaftlichkeit. Ich glaube aber, dass sie eine für den einfachen Menschen handhabbare und nachfühlbare Beschreibung dessen ist, was hinter den Kulissen der Medien, Staaten, Ideologien vorgeht.

Das zu ändern, geht nur über Aufklärung und die Aktivierung der Bevölkerung, die nicht zu den 5 % der herrschenden Clans gehören. Das ist sehr schwierig, denn über Geld wird Lobby organisiert und alle europäischen Wertbegriffe werden verfremdet verwendet. „Die beste Lüge ist die Wahrheit – ein wenig entstellt“, sagte Tucholsky und nach diesem Prinzip erreichen heute diese Clans die Verdummung der übrigen 95 % der Bevölkerung. Wir haben also noch einen langen Weg vor uns und brauchen viel Geduld. Das Wichtigste ist aber die Schaffung einer breiten, aktiven Gruppe von Menschen aus allen Schichten – "Abgrenzungen" bringen uns gar nichts! "Abgrenzungen" – das ist die Strategie jener Clans, die sie uns aufdrücken wollen.

Wie diese "Erziehung" heute in Deutschland auf die Bevölkerung zu ihrem Schaden wirkt, wäre ein nächstes Thema. Aber ich will es jetzt genug sein lassen.


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