Wir sind uns sicher einig, dass das Kostbarste, was wir besitzen, unser Leben, unsere Gesundheit, unsere Zeit, unsere Freiheit und die Menschen sind, die wir lieben. Und doch ertappe ich mich oft dabei, dass ich all das für die vielen Dinge opfere, die nach mir schreien: “Benutz’ mich, pfleg’ mich, ich war doch so teuer … du kannst mich doch nicht in der Ecke stehen lassen.” Kennst Du das auch?
Wenn das so ist, brauchen wir diese Dinge dann wirklich? Fördern sie die Entfaltung unserer Persönlichkeit? Erhöhen sie unsere Lebensqualität? Bereichern sie uns und andere? Können wir uns daran erfreuen? Machen sie uns langfristig zufriedener oder sogar glücklich? Interessieren sie uns später überhaupt noch? Beschäftigen wir uns gerne mit ihnen? Können wir sie mitnehmen? Wem dienen sie wirklich? Welchen Preis sind wir bereit, dafür zu zahlen? Und: Wie viel ist genug?
Das sind Fragen, die ich mir lange Zeit erst viel zu spät gestellt habe. Heute stelle ich sie mir – meistens – bevor ich mir etwas Neues anschaffe. Lass mich Dir in diesem Zusammenhang eine kleine Geschichte erzählen, die mich sehr zum Nachdenken gebracht hat, als ich sie zum ersten Mal hörte:
Im vorigen Jahrhundert besuchte ein Tourist aus den Vereinigten Staaten den berühmten polnischen Rabbi Hofetz Chaim.
Erstaunt sah er, dass der Rabbi nur in einem einfachen Zimmer voller Bücher wohnte. Das einzige Mobiliar waren ein Tisch und eine Bank.
”Rabbi, wo sind Ihre Möbel?”, fragte der Tourist.
”Wo sind Ihre?”, erwiderte Hofetz.
”Meine? Aber ich bin nur zu Besuch hier. Ich bin nur auf der Durchreise”, sagte der Amerikaner.
Genau wie ich”, sagte der Rabbi.
Natürlich sind wir alle hier auf der Erde nur vorübergehend zu Besuch, also gewissermaßen “auf der Durchreise”. Trotzdem möchte auch ich nicht so leben wie der Rabbi in dieser Geschichte, obwohl ich damit schon sehr gute Erfahrungen gemacht habe, wie Du vielleicht weißt. Heute versuche ich, den Aufenthalt hier für Ulrike und mich so angenehm wie möglich zu machen. Und dazu gehören auch alle möglichen “Möbel”. Doch über die Jahre sammelt sich immer mehr davon an, und ich finde es durchaus sinnvoll, sich von Zeit zu Zeit die Frage zu stellen, wie viel wir davon wirklich für ein erfülltes Leben brauchen und ob wir nicht befreiter und leichter leben, wenn es uns gelingt, manches davon loszulassen.
Du wirst sehen, mit jedem Schrank, mit jeder Schublade, mit jedem Ordner, den Du ausmistest, wird auch Deine Seele aufgeräumter und Dein Geist klarer.
Schleppst auch Du irgendwelche “Möbel” mit Dir herum, ohne dass sie Dein Leben wirklich bereichern? Hast Du schon einmal die Erfahrung gemacht, wie erfüllend und befreiend Aufräumen und Entrümpeln sein kann? Welche Bereiche in Deinem Leben möchtest Du in nächster Zeit von Ballast befreien, und wann wirst Du das tun?
Buchempfehlungen: Hast Du auch in Deinem Bücherregal Ordnung geschaffen? Na, dann hast Du ja wieder Platz
Gute Anregungen zum Aufräumen findest Du in Karen Kingstons Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags und Werner Tiki Küstenmachers und Lothar Seiwerts simplify your life.
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Schlüsselwörter: Besitz, Einfachheit, Freiheit, Fülle, Geschichte, Geschichten, Reichtum, Vereinfachung
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