Was für ein Stress: Wort des Jahres 2011

Von Andreasherzog

Das Wort des Jahres passt auf Bahnhöfe, Banken, Regierungen und Atomkraftwerke. Jetzt ist der Begriff zum Wort des Jahres gewählt worden. Das Wort des Jahres 2011 lautet „Stresstest“. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Wiesbaden bekannt.

Die Entscheidung für den „Stresstest“ als Wort des Jahres begründete die Jury damit, dass der ursprünglich aus der Humanmedizin stammende Begriff 2011 auffällig oft gefallen sei.

Er habe sich dabei aus sprachlicher Sicht als äußerst produktiv erwiesen und sei in den verschiedensten Bereichen anzutreffen gewesen. „Nicht nur Banken wurden auf ihre Belastbarkeit getestet, auch etwa das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21, die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg und deutsche Atomkraftwerke wurden Stresstests unterzogen“, heißt es in der Begründung. Diese Praxis und somit das Wort hätten dadurch politische, wirtschaftliche und gesamtgesellschaftliche Relevanz erlangt.

Das auf Platz zwei gelangte „Hebeln“ wurde vor allem in der Schuldenkrise bei der Erweiterung des Euro-Rettungsschirms gebraucht. „Arabellion“ wiederum gilt als Oberbegriff für politischen Umwälzungen in den arabischen und nordafrikanischen Ländern.

Die seit 1971 gekürten Wörter des Jahres sind Begriffe, die die öffentliche Diskussion in einem Jahr besonders prägten, für wichtige Themen stehen oder aus anderen Gründen als charakteristisch für das jeweilige Jahr erscheinen.

Übrigens: In meinem Geburtsjahr war das Wort des Jahres „Rasterfahndung“. Und dabei wurde gar nicht nach mir gefahndet – ich habe mich freiwillig der Welt gestellt.