Pfingsten ist neben Weihnachten und Ostern das dritte große Fest im Kirchenjahr. Die Christen fast aller Kirchen feiern 50 Tage nach Ostern den Tag, an dem der Heilige Geist auf die Jünger Jesu ausgegossen wurde. Wußtest Du, dass die Lehre über diesen Heiligen Geist heute wesentlich anders ist als damals zum ersten christlichen Pfingstfest?
Doch dann erfuhren sie die Nähe Gottes durch ein Ereignis, das sie verwandelte. Wie Lukas, der Autor der Apostelgeschichte, erzählt, hatten sich die Jünger Jesu am Pfingsttag, dem jüdischen Erntedankfest, in Jerusalem zu einer Gemeinschaft versammelt. Völlig unerwartet erhob sich vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm. Es erschienen Feuerzungen, die sich zerteilten und auf jeden der Männer niederließen. Die Wirkung war überraschend, denn die Ergriffenen konnten sich plötzlich in vielen Sprachen verständigen.
Sie gingen hinaus auf die Straßen und Plätze und verkündeten, was sie von Jesus gehört und gesehen hatten. Die biblische Erzählung ist also ein Hinweis auf die beginnende Mission der erwachenden Kirche und den Auftrag Jesu, das Wort Gottes in aller Welt und in allen Sprachen zu verkünden und lebendig zu halten. Theologen sehen daher in diesem Ereignis die Geburtsstunde der Kirche. Das Pfingstfest kann somit auch als Geburtstagsfest der Kirche bezeichnet werden.
Neben der Apostelgeschichte gibt es noch verschiedene andere Stellen im Alten und Neuen Testament, in denen vom Heiligen Geist die Rede ist. Und immer ist eine göttliche Kraft gemeint, die nur Gutes hervorbringt, wie Paulus in seinem Brief an die Galater betont. Er zählt darin eine Reihe von Eigenschaften auf, die durch den Heiligen Geist gefördert werden und an denen sich die Menschen orientieren sollten: Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit, Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung. Also vieles von dem, was Du auch hier auf leben-lernen-lieben.de findest.
Für die ersten Christen war der Heilige Geist demnach vor allem eine göttliche Kraft, die ihnen in dieser schwierigen Zeit wieder Auftrieb, Inspiration, innere Führung und neue Zuversicht gab.
Doch nach dem Konzil von Nicäa 325 n. Chr., also mehr als 200 Jahre nach der Abfassung der letzten Bücher der Bibel änderte sich das Bild. Und heute verstehen wir unter dem Heiligen Geist meist eine der drei Erscheinungsformen Gottes. Zusammen mit Gott, dem Vater, und Jesus Christus, dem Sohn, bildet er die göttliche Dreieinigkeit.
Welchen Einfluss hat diese Änderung auf die Gläubigen? Ist sie überhaupt von Bedeutung? Macht es einen Unterschied, ob wir an eine dritte Gottperson glauben oder ob wir den heiligen Geist als eine von Gott ausgehende Kraft sehen? Was meinst Du?
Dieser Artikel ist nach Freust Du Dich auf den Mai? mein zweiter Beitrag zu Johannas Blogparade über den Monat Mai. Wenn Du magst, würde ich mich freuen, wenn auch Du Dich daran beteiligst. Es ist immer interessant zu sehen, aus wie vielen