Ein Gastartikel von Mark Oswald.
Oje… eigentlich sollte ich das heute nicht tun… eigentlich wäre heute Wärme ganz schön..und außerdem hab ich keine Zeit, ich muss gleich noch irgendwas erledigen..mir fällt schon irgendwas Wichtiges ein und…. außerdem… aber… hm… ZACK!! Ein unterdrücktes Ächzen, ein paar Sekunden lang heftiges Atmen und dann ist es wieder geschafft. Meine allmorgendliche kalte Dusche, die meinen Aufwachvorgang von 3 Stunden auf 30 Sekunden verkürzt.
Wie beginnst du deinen Tag?
Welche Gewohnheiten oder Rituale kultivierst du, bevor du in den Alltag startest? Ich war in Berlin, bei einem Männer-Jahresausklang und dort ging´s ziemlich großartig zu: Morgens um 07:00 aufstehen, zum wach werden in die eiskalte Badewanne springen, gleich im Anschluss Yoga, um sich aufzuwärmen und dann noch eine Runde Meditation, um den Tag so richtig gut zu beginnen.
Was mich am ersten Tag noch abgeschreckt hat, ist mittlerweile zu meinem geliebten Morgenritual geworden. Kalt duschen, Yoga, meditieren, glücklich sein.
Welchen Sinn hat ein Morgenritual?
Früher waren die ersten Stunden des Morgens für mich pauschal verloren. Ich bin aufgestanden, habe erstmal 2 Kaffee getrunken und meine Bekannten gebeten, mich die ersten Stunden möglichst nicht anzusprechen. Arbeiten war in den Morgenstunden für mich undenkbar – als Selbstständiger kann ich mir schließlich aussuchen, wann ich meine Arbeit mache. Lieber abends ein paar Stunden länger sitzen, als morgens etwas zu tun.
Dass ich damit über Jahre viele Stunden meines Tages einfach verschenkt habe, war mir vorher nicht klar. Ich dachte, es wäre normal, morgens mies drauf zu sein und mindestens bis zum Mittag zu brauchen, um fit zu werden. Ich war der festen Überzeugung, dass ich einfach kein Morgenmensch wäre und habe dementsprechend gar nicht erst versucht, daran etwas zu ändern. Doch dann kam Berlin – und damit die Entscheidung, das Berliner Morgenritual zu meinem eigenen zu machen. Das hat alles verändert:
- Aus mehreren Stunden Morgenmuffeln sind etwa 60 Minuten geworden, die ich nutze um meinen Tag würdig einzuleiten.
- Aus den unproduktiven Morgenstunden ist eine Zeit geworden, in der ich durch das Yoga etwas für meinen Körper tue und durch die Meditation etwas für meine geistige und spirituelle Entwicklung.
- Außerdem ist der Morgen mit zu einer meiner liebsten Zeiten geworden, um wichtige Aufgaben zu erledigen. Nie hätte ich gedacht, dass vorher verlorene Zeit so produktiv werden könnte.
Ein Beispiel eines Morgenrituals
Als erstes kommt die kalte Dusche.
Wie oben bereits verdeutlicht, darf ich jeden Morgen meinen Schweinehund ein bisschen weiter zähmen und mich bewusst dazu entscheiden, den kalten Duschhahn aufzudrehen. Das schult meine Willenskraft, meine Entschlossenheit und meine Fähigkeit, meine Entscheidungen durchzuziehen.
Dir selbst jeden Tag aufs neue klar zu machen, dass du der Herr über deine Entscheidungen bist, ist extrem förderlich für den Charakter.
Dazu kommt dann noch die Stärkung des Immunsystems. Kalte oder wechselwarme Duschen helfen dir, dein Immunsystem zu stärken und machen dich unempfindlicher gegenüber Kälte. Besonders im Winter ist es ein gewaltiger Vorteil, nicht so verfroren zu sein, wie die meisten.
Dann das Yoga.
Ich liebe Krafttraining, sowohl mit klassischen Gewichten, als auch mit Kettlebells und habe „Hausfrauensport“ wie Yoga bisher immer belächelt. Und zwar so lange, bis ich´s selbst mal ausprobiert habe. Mein Trainer vermittelt mir Yoga als eine schöne Mischung aus Dehnung, Anspannung und Entspannung. Seine Herangehensweise gefiel mir auf Anhieb besser als das, was ich vorher auf Youtube gesehen hatte. Die Kombination aus der Verbesserung der Körperhaltung, der Stärkung des Torsos, der Schulung der Beweglichkeit und der Verbesserung des Körpergefühls haben bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. Schon nach 2 Einheiten konnte ich freier atmen, mich noch entspannter bewegen und besonders das Dehnen meines Beckens hat mir gut getan.
Meine Morgeneinheit besteht aus einer Variation des Sonnengrußes, einem Krieger 1 und der Taube.
Als Letztes kommt dann die Meditation.
Über die Vorteile von Meditation gibt es so unendlich viel Content und möglicherweise werde ich diesem Thema noch einen eigenen Artikel widmen, kurzum kann ich sagen: Meditation kann dein Leben verändern. Du wirst entspannter, lernst deinen Geist zu fokussieren, verbesserst dein Körpergefühl, wirst ruhiger und gelassener, fühlst dich besser, steigerst deine Fähigkeit, mit emotionalen Krisen umzugehen und so weiter und so fort.
Etwa 30 Minuten Meditation jeden Morgen helfen mir, meinen Tag klarer zu gestalten, einen besseren distanzierten Weitblick über mein Leben und meine Firma zu behalten und machen mich allgemein einfach glücklich.
Fazit
Der Barfußdoktor sagt: Ohne ein morgendliches Ritual aus dem Haus zu gehen ist dasselbe, als würdest du dich nicht zu waschen. Ein Morgenritual reinigt dich von allen Prozessen der Nacht und macht dich fit und wach, um erfolgreich in deinen Tag zu starten. Es bringt eine kleine Portion Routine in ein abenteuerliches Leben wie meines und verhilft mir zu mehr Klarheit und Gelassenheit.
Wie sieht dein Morgenritual aus? Was machst du um dich jeden Morgen auf deinen Tag vorzubereiten?
Wenn du deinen Tag in Zukunft mit einem Ritual beginnen möchtest, hier einige Vorschläge, aus denen du dein eigenes zusammenstellen kannst:
- Kalt duschen
- Yoga
- Meditation
- Laufen gehen
- Dehnen
- Krafttraining
- Qi Gong
- Ziele visualisieren
- Den Tag planen
- Eine täglich wachsende Zahl an Liegestütze und Crunches
- Aufzählen, wofür in deinem Leben du dankbar bist
Versuch als Herausforderung doch einfach mal, die nächsten 3 Tage konsequent mit einem Morgenritual zu beginnen. Wenn dir das gefällt, dann häng noch 3 Tage dran. Und dann nochmal 3 und nochmal 3…
Mark Oswald
Über Mark:
Mark Oswald ist seit einem Jahr Selbstständig als Trainer für Ziele und Männerthemen und stellt auf www.live-the-adventure.de regelmäßig Blogartikel und Videos über Erfolg, Männlichkeit, Flirt und Persönlichkeitsentwicklung zur Verfügung.
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