Immer wieder wird die Niederlage der USA in Afghanistan zum Thema kritischer amerikanischer Kommentatoren. Bob Herbert in der IHT vom 18. August ist einer davon.
Er konfrontiert die irritierende neue Ansicht des jetzigen US-Kommandeur in Afghanistan, man könne dort doch nicht so rasch abziehen mit der klaren verbindlichen Aussage der Top Militärs, die Obama noch im November eindeutig zugesichert hatten, der Abzug lasse sich problemlos in 18 Monaten durchführen.
Für was bekommen denn diese Generäle ihre fetten Gehälter, wenn sie, nachdem sie einen eh sinnlosen Krieg angefangen haben, noch nicht mal den Truppenabzug vernünftig organisieren können? Oder weiß der sog. "Friedens"(!)nobelpreisträger Obama selber nicht mehr, was zu tun ist. Wer hat hier eigentlich das Sagen - das Militär oder die Regierung?
Eine katastrophale Situation kommentiert Bob Herbert, denn abgesehen davon dass fast die Hälfte der Soldaten allein während der kurzen Amtszeit von Obama umgekommen sind: Die Kosten des Afghanistankrieges verhindert alle Bemühungen, die großen wirtschaftlichen und sozialen Probleme Amerikas anzugehen.
Statt die dringenden Probleme der USA im Schulwesen und in der Wirtschaft anzugehen und das dramatische Budgetdefizit abzubauen, "versickern Jahr für Jahr Milliarden von Dollars in einem tückischen, verräterischen und hoffnungslos korrupten Loch in Afghanistan". Und dann fordern die PolitikerInnen noch mit heuchlerischen Argumenten einen Abbau der Staatsschulden, während sie dem "Surge" in Afghanistan zujubeln.