Was bleibt von Maria Zell?

Es ist jetzt schon gute 6,7 Wochen her, dass Schuali, Brownie und ich den Marsch von Wien nach Maria Zell bewältigt haben. Davor ist vieles geschehen, erfreuliches und tragisches und auch seit diesem Marsch hat sich einiges in meinem Leben getan.

Ich bin froh, dass ich meine (persönlichen) Eindrücke relativ bald hier im Blog verarbeitet und niedergeschrieben habe. Man Der Mensch vergisst wirklich schnell. Zu schnell. Das Vergessen hat ja auch durchaus seine positiven Aspekte, der Mensch würde wohl sehr vieles nicht überstehen und aushalten, wenn man nicht vergessen und verdrängen kann.

Wie oft haben wir Brownie vorgeworfen, dass er sich nicht mehr an die Strecke erinnern kann? Viel zu oft. Wie der eifrige Leser wahrscheinlich mitbekommen hat, ist Brownie ja schon voriges Jahr von Wien nach Maria Zell marschiert. Für Schuali und mich war es zeitweise unvorstellbar, soviele Informationen zu vergessen. Es sind jetzt knapp zwei Monate vergangen und auch ich stelle fest, dass der Marsch nach Maria Zell schon wieder sehr weit entfernt ist und auch ich nun einiges von der Strecke und ihren Hürden vergessen habe. Abstand.

Abstand habe ich durch diesen Marsch von vielen Dingen bekommen, das war auch gut so. Abstand hat mich auch nach diesem Marsch beschäftigt. Es zeigt mir nach wie vor, was der Mensch ich zum (erfüllten?) Leben ‘brauche’. Selbstverwirklichung. Oder der Versuch der Selbstverwirklichung. Ich strebe (wieder) mehr nach einer Erfüllung nach dem Glück in meinem  Leben. Was mich zu dieser Erkenntnis gebracht hat? Die Tiefen bei der ‘Wanderung’ nach Maria Zell. Meine persönlichen Tiefen und Höhen, der eigene ‘Abgrund’ und die Leistungen, die man erbringen kann, die Höchstform.

Steck’ dir deine Ziele immer etwas höher, damit du ziemlich nahe zu dem erwünschten Zustand kommst…

Ich weiß jetzt nicht genau, woher dieses Zitat stammt, ob ich es wortwörtlich wiedergegeben habe, aber die Aussage ist das essentielle. Lügen. Ich habe seit Maria Zell ein wenig aufgehört mir in die eigene Tasche zu lügen. Man gibt sich ja viel zu schnell mit manchen Situationen zufrieden, findet immer wieder Ausreden für (die eigene) Passivität.

Es wirkt. Maria Zell wirkt nach. Die selbstkritische Auseinandersetzung mit sich selbst, ist wohl eine der schwierigsten Aufgaben, es ist unangenehm, kann schmerzlich sein, doch wenn man an den Punkt einer der Erkenntnis gekommen ist, sieht man auch wieder einen Weg. Einen neuen Weg. Mir ist bewusst, dass diese Erkenntnis nur für einen bestimmten Zeitrahmen gilt, schliesslich sollte man sich ja öfters (selbst)kritisch hinterfragen.

Der Weg ist das Ziel.

Bitte fragt mich auc hier nicht nach dem genauen Ursprung. Brownie hat diesen Satz öfters auf unserem Marsch erwähnt, da er hier im Kontext sehr gut gepasst hat, wissend, dass ein anderer Weg und ein anderes Ziel gemeint ist.

Interessant. Die Dinge ändern sich oft so schnell. Das Leben, das verrückte Leben. Wir können noch so viel planen und vorbereiten, immer wieder werden uns neue Fakten auf den Tisch geknallt, Fakten, an die wir zuvor vielleicht gar nicht gedacht haben. Neuorientierung. Neuausrichtung.

Es sind wohl diese (unberechenbaren) Fakten, die das Leben spannend machen, die es einzigartig und verrückt machen. Oft fühlt man sich hilflos und rastlos.  Und trotzdem kann ich dem Leben, diesem Geschenk nur danken, auch wenn es (viel zu oft) verrückt ist, auf eine Art, die mir nicht so ganz geheuer ist.

Por Mi Vida Loca

Genau so soll es auf meinem Rücken stehen. Dieser durchaus pathetische aber treffende Spruch wird das übernächste Tattooprojekt. Im Frühjahr wird es wohl so weit sein. Davor steht noch eine andere Session an.

Dieser Satz ist mir aber in den letzten Monaten immer wieder begegnet, er beschreibt das was ich fühle, das was ich lebe.

Der Marsch nach Maria Zell hat sehr viel ausgelöst, manche Dingen wirken jetzt noch nach. Trotzdem oder geerade deswegen ist die Freude auf die Tour nächstes Jahr so gross. Es haben sich mehrere ‘Mitmarschierer’ angekündigt. Schauen wir mal, wer dann tatsächlich dabei ist. Die Erfahrungen, die Erlebnisse und dass, was es aus einem ‘macht’, sind es auf alle Fälle wert.


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