Billig muß nicht immer preiswert sein: AUTO BILD hat knallhart gerechnet und kürt die Spardose der Nation – Toyota Aygo.
Im Schnitt kostet ein Billigauto 8362 Euro
Billig, billiger, umsonst – Deutschland ist im Schnäppchenfieber. Doch für viele Autofahrer ist diese Zeiterscheinung alles andere als eine Laune. Für sie ist schlicht nur das billigste Angebot drin. Das muß nicht schlecht sein, wie der Vergleichstest in der 9000-Euro-Klasse zeigt.
Andererseits: Das billigste Angebot ist selten auch das preiswerteste. Das gilt für Qualität und Technik wie für die tatsächlichen Kosten. Denn mit dem Kaufpreis allein ist das Autofahren bekanntlich noch lange nicht bezahlt. Erst Unterhalt und Wertverlust schreiben die Bilanz. Wir wollten es genau wissen: Welches Modell unter den aktuellen Billigautos ist wirklich die Spardose der Nation? Dieser Qualifikation stellen sich zwölf Kandidaten.
Zu den sieben des Vergleichstests gesellen sich fünf weitere, jeweils zum Basispreis nach Liste. Der Billigste: Dacia Logan (Foto) für 7200 Euro. Der Teuerste: Renault Twingo für 9050 Euro. Der Durchschnittspreis aller Kandidaten beträgt 8362 Euro. Wer darunter liegt, gehört also zu den Billigeren der Billigautos. Wer darüber liegt, zu den Teureren.
Geringer Wertverlust ist ausschlaggebend
So hat AUTO BILD gerechnet: angenommene Haltedauer vier Jahre. Die zugrunde gelegte jährliche Fahrleistung beträgt 11.500 Kilometer. Macht unterm Strich 46.000 Kilometer Gesamtfahrleistung. Steuer, Versicherung (Haftpflicht/ Vollkasko), Kraftstoff (Testverbräuche), Wartung sowie für jedes Modell identische Verschleißteile berechneten wir diesen Vorgaben entsprechend. Kaufpreis, Steuer und Versicherung, Kraftstoff, Wartung und Verschleißteile wurden addiert, der Restwert von dieser Summe abgezogen – denn diesen Wert hält der Autofahrer nach vier Jahren ja noch in den Händen. Die Differenz ergibt die Gesamtkosten für vier Jahre. Und daraus lassen sich ganz leicht die Kosten pro Monat und Kilometer ermitteln.
Warum diese Form der Berechnung? Weil sie auch den Punkt Wertverlust (Kaufpreis minus Restwert) berücksichtigt, einen der größten Brocken in der Kostenbilanz. Bei einem Modell mit durchschnittlichem Restwert (52 Prozent) wie dem Kia Picanto (Foto) ist der Wertverlust mit 87 Euro an den monatlichen 304 Euro beteiligt – und liegt damit noch vor den Posten Wartung plus Verschleiß oder Kraftstoff. Im Mittel unserer zwölf Kandidaten beträgt der Wertverlust übrigens 48 Prozent. Alle wertstabileren Modelle biegen damit fast schon automatisch in die Siegerstraße ein. Und Typen mit einem höheren Wertverlust finden sich schnell auf der Verliererstraße wieder.
Aygo ganz vorn, Lada ganz hinten
Das Ergebnis der Kostenbilanz überrascht nur auf den ersten Blick: Der Sieg geht an ein relativ teures Auto, den Toyota Aygo. Sein Wertverlust ist mit nur 40 Prozent in vier Jahren Spitze in dieser Klasse. Die rote Laterne trägt dagegen ein recht billiges Auto: Der Lada 21101 Li. 62 Prozent Wertverlust verhageln ihm die Bilanz gehörig.
Die Plätze zwei bis elf (nach Monatskosten): Chevrolet Matiz, Ford Ka Student, Fiat Panda, Volkswagen Fox, Suzuki Alto, Daihatsu Cuore, Renault Twingo, Kia Picanto, Hyundai Atos und der Dacia Logan. Ein interessanter Vergleich zum Schluß: Ein VW Polo 1.2 für 11.250 Euro wäre rechnerisch mit 324 Euro Monatskosten noch günstiger als der 3260 Euro billigere Lada.
Zwölf billige Autos im Kostenvergleich:
Modell Preis Kosten/Monat Kosten/km
Toyota Aygo 1.1 8.950,- 252,- 0,26
Chevrolet Matiz 0.8 SE 7.890,- 276,- 0,29
Ford Ka Student 7.990,- 283,- 0,30
Fiat Panda 1.1 8.590,- 285,- 0,30
VW Fox 1.2 9.045,- 294,- 0,31
Suzuki Alto 1.1 Club 8350,- 298,- 0,31
Daihatsu Cuore 1.0 Plus 7.995,- 300,- 0,31
Renault Twingo 1.2 Auth. 9.050,- 303,- 0,32
Kia Picanto 1.1 LX 8700,- 304,- 0,32
Hyundai Atos 1.1 8.590,- 306,- 0,32
Dacia Logan 7.200,- 320,- 0,33
Lada 2110 7.990,- 367,- 0,38