Was beim Laufen im Körper passiert – Hormone, Glücksgefühle und Stressabbau

Erstellt am 29. Oktober 2025 von Dangkhoa

Viele laufen, um fit zu bleiben oder ihre Ausdauer zu steigern. Doch was beim Joggen im Körper passiert, geht weit über Muskeln und Herz-Kreislauf hinaus. Beim Laufen setzt der Körper eine ganze Reihe von Hormonen frei, die für Glücksgefühle, Ausgeglichenheit und Stressabbau sorgen. Endorphine, Serotonin und die Regulation des Stresshormons Cortisol spielen dabei die Hauptrollen.

Endorphine – die körpereigenen Glücksboten

Schon nach wenigen Minuten Bewegung beginnt der Körper, Endorphine auszuschütten. Diese Botenstoffe wirken ähnlich wie körpereigene Opiate: Sie senken das Schmerzempfinden, steigern das Wohlbefinden und sorgen für den sprichwörtlichen „Runners High“.

Viele Läufer berichten, dass sie nach einer Trainingseinheit beschwingter, entspannter und leichter durchs Leben gehen. Dieses Gefühl ist kein Zufall, sondern die direkte Folge des hormonellen Wechsels im Körper. Endorphine helfen außerdem, Stresssymptome wie innere Unruhe oder Anspannung abzumildern.

Serotonin – mehr innere Balance durch Laufen

Neben Endorphinen spielt auch Serotonin eine wichtige Rolle. Dieses Hormon ist für Stimmung, Schlafqualität und emotionale Stabilität entscheidend. Regelmäßiges Laufen sorgt für einen langfristigen Anstieg der Serotoninspiegel.

Das bedeutet: Läufer sind nicht nur während, sondern auch nach dem Training ausgeglichener. Serotonin trägt dazu bei, depressive Verstimmungen zu lindern und die innere Balance zu stärken. Besonders bei moderatem Ausdauertraining – etwa bei ruhigen Dauerläufen – ist der Effekt spürbar.

Cortisolabbau – weniger Stress im Alltag

Cortisol ist das klassische Stresshormon. Es wird vom Körper ausgeschüttet, wenn wir unter Druck stehen. Kurzfristig ist das wichtig, langfristig aber schädlich: Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel kann zu Schlafstörungen, Gewichtszunahme, Hautproblemen und einem geschwächten Immunsystem führen. Insbesondere bei Psoriasis-Patienten kann psychischer Stress und die damit verbundene hormonelle Reaktion Entzündungsprozesse in der Haut verstärken und so Schübe auslösen oder verschlimmern (vgl. hier).

Laufen hilft, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Während des Trainings wird Cortisol zunächst freigesetzt, um Energie bereitzustellen. Nach dem Lauf sinkt der Spiegel jedoch deutlich ab – oft stärker, als er vorher angestiegen war. So wirkt Laufen wie ein Ventil, das überschüssigen Stress abbaut und den Körper wieder ins Gleichgewicht bringt.

Zusammenspiel der Hormone – warum Laufen so gut tut

Das Faszinierende ist das Zusammenspiel: Endorphine sorgen für Glücksgefühle, Serotonin stabilisiert die Stimmung, und Cortisol wird reguliert. Dieses Trio macht Joggen zu einer Art natürlicher Therapie für Körper und Geist.

Dazu kommt: Durch die verbesserte Durchblutung und Sauerstoffversorgung beim Laufen profitiert auch das Gehirn. Konzentration, Kreativität und Gedächtnisleistung steigen – ein Grund, warum viele nach einem Lauf klarer denken können.

Praktische Tipps für hormonfreundliches Laufen

  • Moderates Tempo wählen: Zu harte Einheiten können den Cortisolspiegel unnötig in die Höhe treiben. Besser sind längere, ruhige Läufe.
  • Regelmäßigkeit ist wichtiger als Intensität: Drei bis vier Einheiten pro Woche à 30–45 Minuten haben langfristig die größten Effekte auf Serotonin und Endorphine.
  • Natur nutzen: Laufen im Grünen verstärkt die positiven Effekte auf das Stresssystem.
  • Auf Pausen achten: Regeneration ist entscheidend, damit der Hormonhaushalt stabil bleibt.

Fazit

Beim Laufen passiert viel mehr als nur Muskelarbeit. Der Körper schüttet Glückshormone wie Endorphine und Serotonin aus und baut gleichzeitig überschüssiges Cortisol ab. Diese Kombination macht Joggen zu einer der effektivsten Methoden, Stress zu reduzieren, die Stimmung zu heben und langfristig gesund zu bleiben. Wer regelmäßig läuft, trainiert nicht nur seinen Körper – sondern auch sein Wohlbefinden.