Quelle: Pixabay / geralt, Pixabay-Lizenz
Es ist nur allzu verlockend sich bei einem Relaunch voll und ganz auf die Umstrukturierung der Seite zu fokussieren. Neuer Content, neues Design, eine neue Menüstruktur. Wer einige Punkte übersieht, könnte am Ende eine wundervolle Seite genießen, deren Leistung aber zu wünschen lässt.
Nah am User für einen positiven Start
Der Begriff „Betriebsblindheit" dürfte einigen aus ihrem Beruf bekannt sein. Man ist lange in einem Unternehmen, hat sich an gewisse Routinen gewöhnt und übersieht Dinge, die aber einem Außenstehenden auffallen. Auch Online-Shop-Betreiber können einer gewissen Betriebsblindheit erliegen und Probleme übersehen, die für jeden User klar sichtbar sind.
Um das zu umgehen, sollte ein Relaunch permanent mit User-Feedback verbunden sein. Hierzu kann ein Beta-Test helfen (der neue Online-Shop wird z.B. in einem Test einigen Besuchern gezeigt und es wird gezielt nach Feedback gefragt) ebenso das Auswerten von Analyse-Daten. Letztere können zeigen, an welchen Elementen Webseitenbesucher aufgehalten werden und welche Elemente sie zum Interagieren einladen. Oder wo sie scheinbar hilflos wieder und wieder gleiche Seiten aufrufen, weil sie nicht die gewünschten Informationen finden. Wer eng mit User-Feedback zusammenarbeitet, ist um einiges besser vorbereitet und hat viele Fettnäpfchen umgangen.
Bereit sein für die Optimierung danach
Mit dem durchgeführten Relaunch ist es aber noch nicht getan. Denn ist die neue Seite gestartet und präsentiert sich 100 % den Besuchern, fängt ein wichtiger Folgeschritt an: Die Optimierung.
Wo bisher nur wenige Daten verfügbar waren, ist es nun beinahe jeder einzelne Besucher, der zu einem besseren Verständnis der neuen Webpräsenz beiträgt. Welche Seiten haben bessere Verweildauern? Wo ist die Absprungrate gestiegen? Welche Seiten werden nun viel seltener aufgerufen?
Gute Analysen und aussagekräftige Daten helfen dabei, richtige Rückschlüsse zu ziehen. So kann man bei einer Produktseite nach einem Relaunch eine stark gesunkene Aufenthaltsdauer feststellen. Das sieht im ersten Moment schlecht aus, beschäftigen sich Kunden ja scheinbar weniger mit dem Produkt. Wer aber daneben erfährt, dass die Verkäufe des Produkts steigen, könnte rückschließen, dass der Relaunch den Kunden eher zum Kauf leitet - er muss sich also nicht mehr so lange mit den vielen Produktdetails beschäftigen.
Solche Optimierungen nach dem Relaunch werden schwer, wenn es an aussagekräftigen Daten fehlt. Vor dem Relaunch sollte daher unbedingt geprüft werden, ob es entsprechende Tools gibt, die hier weiterhelfen können.
Gutes Timing steht im Mittelpunkt
Ein Relaunch bedeutet in der Regel nicht nur hier und da ein paar Texte anzupassen, sondern die komplette Webseite zu überarbeiten. Meist wird die neue Version parallel entwickelt und dann, sobald fertig, auf die bisherige Webpräsenz gesetzt. Da einige Abhängigkeiten bestehen, ist die eigentliche Durchführung des Relaunchs kritisch.
Es kann gut passieren, dass es mit der Veröffentlichung der neuen Seite hier und da Probleme gibt. Manchmal lassen sie sich innerhalb weniger Minuten klären, dann wieder braucht die Fehlersuche etwas länger. Um optimal vorbereitet zu sein, empfiehlt es sich daher den Relaunch in ein Zeitfenster zu legen, wo wenige Besucher auf der Webseite aktiv sind. Das kann mitten in der Nacht oder aber (je nach Zielgruppe) vormittags bzw. am Wochenende sein.
Timing ist auch dann wichtig, wenn nicht nur die Webseite aktualisiert, sondern auch gleichzeitig mit einem neuen Hosting-Tarif ausgestattet werden soll. In dem Fall ist es wichtig den Webhoster frühzeitig mit in die geplante Umstellung zu nehmen und das geeignete Zeitfenster mit ihm zu besprechen. Es wäre äußerst ungünstig, wenn kurze Zeit nach dem Relaunch der Tarif-Wechsel stattfindet und die Webseite nicht mehr erreichbar wäre.