Was bedeutet Karfreitag? Bloody Friday, eine spannende Mordsgeschichte für unsere Kleinen

Von Satirgay

Liebe Buben und Mädelchen, meine lieben Kinder Gottes!

Heute erzähle ich euch eine richtig schön blutige Geschichte von unserem lieben Jesulein.

Der Karfreitag heißt in England Good Friday - das ist wegen diesem lustigen englischen Humor. Tatsächlich geht es an diesem allerchristlichsten Freitag um Folter, ein Blutbad und grauenhaftes Sterben.

Für uns Gottesanbeter ist der Bloody Friday ein wahnsinnig wichtiger Feiertag; wichtiger als Nikolausi oder Osterhasi, auch wenn ihr keine Melba-Eier und kein Schoko-Jesulein geschenkt bekommt. 


Am Bloody Friday singen, orgeln, beten und frohlocken wir Christenmenschen, was das Zeug hält.

Und das kam so: Ich habe euch ja schon erzählt, dass das liebe Jesulein ein fleißiger Wanderprediger war, der allerlei Zauberkunststückchen vollbrachte ... aber da war er noch kein so ganz richtiger Christ, wie du und ich, sondern ein Jude. Und dieser Wunderwanderprediger forderte fromm und frech nicht nur die Händler und Geldwechsler aus dem Tempel in Jerusalem herauszuschmeißen, sondern erklärte sich selbst zum Messias - das ist so eine Art ganz besonderer König.

Jüdische Priester, Älteste und Schriftgelehrte fanden das gar nicht lustig. Sie fürchteten um ihre Macht und ihre Geldsäcke, befürchteten eine Bedrohung des jüdischen Volkes, Aufruhr und ein großes Durcheinander. Deshalb schwärzten sie das liebe Jesulein bei den Römern an. Die Römer regierten damals nämlich Jerusalem. Und hier beginnt unsere wunderbare Mordsgeschichte vom Bloody Friday: Der römische Besatzungschef, Pontius Pilatus, fand das jüdische Gezeter ziemlich lästig, er wollte einfach seine Ruhe haben und verurteilt das liebe Jesulein zum Tod durch Kreuzigung.



Auf dem Weg zur Aufhängung mußte das magere Jesulein sein zentnerschweres Kreuz selber schleppen. Er blutete und röchelte, die Menge johlte und spuckte, es war ein rechter Höllenweg. Mit handgroßen Stahlnägeln nagelten die Soldaten den Mann splitternackt ans Kreuz. Ihr könnt euch vorstellen, wie das schmerzte, blutete und saute, aber unser Jesulein verzog keine Miene. Zu trinken gaben sie ihm nicht Eierlikör, sondern Essig ... aber ja, mein kleiner Felix, das schmeckt zum Kotzen.

Auf den Philippinen nageln die Frömmsten der frommen Christenmenschen - zur Erinnerung an dieses großartige Ereignis - auch heute noch jedes Jahr einen Typ an ein Kreuz. Das ist ein ganz herrliches Spektakel, so wie Oktoberfest und Weihnachtsmarkt zusammen.



Unsere liebe Mutter Kirche fand diese Hinrichtung so fantastisch, dass sie das Kreuz mit dem drangenagelten Halbtoten über die halbe Welt verbreiteten. Was??? Nein, liebe Buben, ihr sollt das nicht zuhause an Opa ausprobieren. Eure Mutti mag keine Blutspuren, weil sie die so schwer wegbekommt. 
In allen christlichen Ländern und Abendländern hängt die hochheilige Kreuzleiche nicht nur in Gotteshäusern, sondern auch in Gerichtssälen, Krankenhausfluren, an Feld-, Wald- und Wiesenwegen, Altenbewahrstationen, in Sterbe- und Klassenzimmern ...

Waaaas??? Ja umhimmelswillen, ihr habt noch kein Leichnamkreuz neben eurer Schiefertafel zu baumeln? Dann laßt uns doch gleich eins basteln. Egal ob aus Knete, Pappmaschee oder Kartoffelbrei, Hauptsache mit viel schön klebrigem Blut dran - Ketchup geht immer - und hoffentlich träumt ihr dann nachts in euren Himmelbettchen von dem schmerzverzerrten Knochenmann, der von der Wand zu euch herunterklettert.



Also - unsere kleine Mechthild möchte wissen, ob denn der Liebe Gott so schlimme Strafen heute noch zulässt? Aber gewiß doch, Mechthild. Der Liebe Gott hat ja nicht nur seinen eigenen Sohn Jesus Christ ans Kreuz geliefert, in Syrien hängen jetzt Moslems die Christen ans Kreuz und haben auch viel Spaß dabei, in Amerika ballern strenggläubige Christen herumlungernde Neger über den Haufen und die brauchen dazu nichtmal ein Gericht und solchen Quatsch -  ...

... in Nigeria säbeln Muslime Christen gleich reihenweis um, fromme Iraner hängen die Schwulen zu Volksfesten an Galgen auf und einer der ganz ganz großen deutschen Führer, hat immer wieder Juden zu einer Spazierfahrt im Laster eingeladen, und während die da durch das schöne Deutsche Reich kutschierten, ein bißchen vergast. 
Ihr seht, meine kleinen Freunde, mit dem Lieben Gott ist nicht zu spaßen ... und wenn du Hans-Dieter noch eine Frage hast, erzählt ich dir hinter der Kanzel noch ganz andere aufregende Sachen.
Und nun liebe Kinderchen, vergeßt nicht, daß ihr an Bloody Friday nicht herumtanzen dürft! Das hat das Jesulein nämlich streng verboten!