Warum zwei die Zahl der Liebe ist

Fünf? 1 + 1 = 2

Fünf? 1 + 1 = 2

Liebe ist nicht logisch, das wissen wir inzwischen. Auch für das Ganze drum herum gibt es keine Regeln, keine Richtlinien, keine eindeutigen Bestimmungen – auch wenn gerade die Amerikaner versuchen, mit ihren Dating-Rules eine Ordnung in dieses von Gefühlen und Hormonen durcheinander gewirbelte Feld zu bringen. Nach drei Dates darf man Sex haben (oder so) und wenn man geklärt hat, ob man „exclusive“ ist, ist man ein Paar. Dennoch, ohne Spielchen, fehlinterpretierte Signale, Herzklopfen und Enttäuschungen geht es doch eigentlich nie vonstatten, wenn aus zwei Menschen ein Paar werden soll.

Grit Schuster und Miriam Stein, die eine Art Directorin, die andere Texterin, haben sich der ewigen Fragen rund um die Liebe nun mal von einer anderen Seite angenommen und ein Buch mit vielversprechendem Titel veröffentlicht: „Erklär mir Liebe – endlich!“, heißt es, im Untertitel: „Männer und Frauen zum Nachrechnen und Verstehen.“ Und so gibt es Grafiken, Formeln und Schaubilder, die Fragen beantworten wollen: „Wer ist nur die Richtige?“, zum Beispiel, oder „Woher weiß ich, dass sie mich auch mag?“. Ja, laut Schuster und Stein gibt es nämlich für all das nachvollziehbare Logiken. Wäre das nicht beruhigend?

Ich habe mir mal das Kapitel mit einer ziemlich schwierigen Frage angeschaut: „Warum, verdammte Axt, ist das eigentlich so schwierig mit Männern und Frauen?“, heißt es und erklärt mit Hilfe einfachster Rechnungen, wie falsche Erwartungen an eine Partnerschaft alles eben so verdammt schwierig machen. Und das wirklich sehr einleuchtend.

Also: Wenn zwei ein Paar werden, soll ja, so vermittelt es schon die Sprache, „eins“ aus ihnen werden. Aber in der Mathematik ist eins plus eins schließlich zwei. Und das sollte es auch nach dem „Paarwerden“ weiterhin!

„Eins“ ergibt sich schließlich nur aus ½ plus ½ – aber da müsste dann ja jeder die Hälfte von sich irgendwo zurücklassen. Und das ist wahrlich nicht gesund. All die schlimmen Sprichwörter von „besseren Hälften“ halbieren uns und implizieren, dass wir ohne Partner nicht vollständig wären. Dabei besteht schon per Definition ein Paar aus zwei Einheiten – „ein Ganzes“ (wie es ja auch so gerne auf Hochzeitseinladungen steht) ergibt also kein Paar. Gut, ich glaube, der Punkt wurde klar. Man könnte nun noch Wortspiele von „keine halben Sachen machen“ unterbringen und erwähnen – am Ende bleibt als Fazit: 1+1=2. Und die Zwei ist damit die Zahl der Liebe.



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