Die bereits in Luftfahrt und Güterbahnverkehr vollzogene Liberalisierung ist auch im italienischen Schienenpassagierverkehr angekommen. Als erster privater Anbieter ist seit gestern die von Giuseppe Arena gegründete" Arenaways" unterwegs. Allerdings vorerst nur zwischen Mailand und Turin. Auch beim Stationenanlauf stellen sich dem Newcomer noch protektionistische Hindernisse in den Weg: In Turin darf nur an zwei Bahnhöfen, in Mailand einmal und unterwegs kein einziges Mal angehalten werden. Damit bleiben Pendler aus wichtigen piemontesischen Städten wie Chivasso, Vercelli und Novara von der neuen Wahlmöglichkeit ausgeschlossen. Vielen Befragten ist der im Vergleich zu der monopolverwöhnten Italienischen Staatsbahn Trenitalia erheblich höhere Fahrpreis kein Hindernis, da Arenaways sich mit Pünktlichkeit, Sauberkeit und Dienstleistungsvielfalt beliebt machen will. Fahrkarten können im Zug auch ohne Aufpreis nachgelöst werden. Essen und Trinken zu Normalpreisen - der Espresso für 0.90 Euro- tun ihr Übriges. Giusseppe Arena will im kommenden Jahr eine Million Passagiere an Bord kriegen. Buon viaggio!