Nachdem ich die Aufgabe gelesen habe, war ich erst mal ziemlich nachdenken. Meine erfolgreich(er)en Abnehmversuche waren eher darauf begründet, was andere vor mir denken würden. Wie würden sie über mich denken, wenn sie mich im Bikini im Urlaub sahen? Wollte mein damaliger Freund nicht lieber eine schlankere Freundin?
Es ist wohl nicht nur meinem Alter geschuldet, dass ich inzwischen anders denke. Zum einen habe ich tolle Freunde gefunden, die mir das Gefühl vermitteln, dass sie immer noch mit mir befreundet wären, auch wenn ich grüne Haare hätte, Tattoos im Gesicht oder eben fünfzig Kilo mehr auf den Rippen. Zum anderen habe ich in den letzten zwei Jahren begriffen, dass mein Körper nicht nur dazu da ist, um gut auszusehen. Er ist dazu da zu funktionieren. Das heißt zum einen, dass er die meisten Belastungen wegsteckt, die ich ihm durch zu viel oder ungesundes Essen, Alkohol, zu wenig Schlaf oder Verletzungen zufüge. Zum anderen ermöglicht er mir aber auch meine Hobbys wie Schreiben, Basteln und Nähen, Kochen oder Sport. Eigentlich mag ich meinen Körper auch schon vor der Challenge.
Auch wenn ich insofern intuitiv esse, als dass ich alles esse, worauf ich gerade Lust habe, wenn ich hungrig bin, bin ich noch lange nicht perfekt. Oft genug esse ich über meine Sättigung hinaus oder wenn ich noch gar nicht hungrig bin. Eigentlich bemühe ich mich auch erst wieder strenger um das Intuitive Essen, seit ich abnehmen will. Dabei limitiere ich jedoch gleichzeitig die Menge an Süßigkeiten, die ich am Tag so zu mir nehme - also wieder nicht die 100% erreicht.
Gewichtstechnisch waren die letzten drei Jahre also ein ziemliches Auf und Ab bei mir. Und je länger ich über die Frage der Woche nachgedacht habe, desto mehr wurde mir klar, dass ich dieses Karusell nicht mehr will. Ich will endlich ein Gewicht erreichen, mit dem ich mit mir zufrieden bin (und die vielen schönen Klamotten in meinem Kleiderschrank tragen kann!) und das gleichzeitig einfach zu halten ist. Ich will Stabilität und Balance. Dazu muss ich vermutlich einige meiner Ernährungsgewohnheiten anpassen, aber dafür sollen es hoffentlich auch die letzten Anpassungen für die nächste Zeit sein. Denn wenn alles so läuft, wie ich mir das vorstelle, wird das hier die letzte Challenge sein, an der ich überhaupt teilnehmen "muss".
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