Italien gilt mit einer Jahresproduktion von 49,6 Mio. Hektolitern neuerdings als weltweit grösster Weinhersteller und zugleich grösster Weinexporteur vor Frankreich. Inzwischen hat "Bella Italia" auch die "Grande Nation" als wichtigsten Weinlieferanten der Vereinigten Staaten abgelöst. Allerdings haben die Franzosen bei den Ausfuhrerlösen immer noch die Nase deutlich vorne. Wahrscheinlich deshalb, weil italienische Exportschlager wie Chianti und Lambrusco nicht gerade zu den Spitzenweinen wie Bordeaux und Barolo & Co gehören. Leider macht die Produktion von Qualitätsweinen ( Doc, Docg und Igt) in Italien bislang nur sechzig Prozent der Gesamtproduktion aus. Der Pro-Kopf-Verbrauch hat sich in den letzten dreissig Jahren auf 40 Liter im Jahr halbiert , liegt damit aber immer noch deutlich über dem EU-Durchschnitt (28 l ) und dem in Deutschland (24 l). Zusammen mit den Franzosen leeren die Italiener europaweit beinahe jedes vierte Glas. Den verbal oft schlecht behandelten Lambrusco - immerhin der in Italien und auch im Export meist verkaufte Wein - muss ich wohl doch in Schutz nehmen. Am numerierten Gütesiegel am Flaschenhals als Doc- Wein erkennbar , überwiegend aus den Einzugsgebieten von Reggio Emilia, Sorbara, Castelvetro, Santa Croce und Mantua stammend, bietet der spritzige Rotwein - einer der wenigen roten Schaumweine überhaupt- kühl getrunken vor allem in der trockenen Ausbaustufe (also secco, nicht amabile !) einen amüsanten Durststiller und zugleich idealen Begleiter von Salame, Culatello und anderer deftiger Feinkost "Made in Italy". Zum Wohl !