Warum Verlieren eigentlich ein Gewinn ist

Verlieren

Niemand will gerne verlieren, aber positiv betrachtet ist es eigentlich nichts schlechtes, solange der Wille zum Sieg im Sport nicht aufgegeben wird.

Jeder Sportler muss mit Niederlagen leben. Selbst die besten Athleten verlieren mal. Ein guter Freund von mir hat dazu folgendes gesagt: “Die besten Sportler gewinnen nicht immer, sie verlieren nur weniger.”

Doch manchmal, wenn ich als Coach an der Matte stehe und meine Athleten betreue bekomme ich von anderen Trainern mit, dass sie im Zuge einer Niederlage ihres Kämpfers immer die Schuld erst bei jemanden anderes suchen und meistens ist dann der Kampfrichter schuld.

Betrachten wir die Medien, gibt es in jeder Sportart immer wieder Trainer die in Interviews die Schuld einer Niederlage immer bei den Schiedsrichter, an der Hitze, an den Platz- oder Hallenverhältnissen und Ähnlichen suchen. Versteht mich aber bitte nicht falsch, es kann auch mal der Schiedsrichter schuld sein, auch kann es mal an den Platzverhältnissen liegen und auch das Material ist mal schuld.

Doch oft werden Fehler im Training, in der Taktik oder einfach in der körperlichen Konstitution des Kämpfers damit überdeckt, dass Fehler bei anderen gesucht werden.

Wird ein Kämpfer im Kampfsport zum Beispiel disqualifiziert, weil der Kampfrichter eine grobe Fehlentscheidung macht und somit der Kampf zugunsten des Gegners beendet wird, dann liegt es offensichtlich an den äußeren Bedingungen.

Verliert der Kämpfer aber und der Trainer sucht gleich die Fehler woanders, zum Beispiel in der Aussage “die Kampfrichter haben deine Punkte nicht gesehen oder gewertet”, dann muss es nicht an den Kampfrichtern liegen.

Erst einmal sollte die Überlegung im Vordergrund liegen, was kann anders gemacht werden, damit die Kampfrichter die Techniken sehen. Was kann ich aus der Situation lernen? Und was kann ich ebenso taktisch ändern?

Eine Niederlage sollte hier als Gewinn und nicht als Schmach betrachtet werden. Denn nur aus Niederlagen kann gestärkt hervorgegangen werden.

Trainiere ich jeden Tag intensiv und gewinne trotzdem nicht, dann muss irgendwas falsch laufen. Dann muss ich mir meinen Trainingsplan angucken und im Bezug auf die Fehler verbessern. Eine Niederlage bietet immer die Chance der Fehlerkorrektur, beim Gewinnen heißt es immer, alles richtig gemacht.

Wird nun häufiger gewonnen, dann macht der Athlet nicht mehr viele Fehler. Aber verliert er dann mal und die eigene Taktik geht nicht mehr auf, ist dies ein Zeichen, dass der Sportler nun doch nicht so komplett ist wie gedacht wurde.

Oliver Kahn bemerkte in einem Interview mal treffend, dass es einfacher ist der beste Torhüter zu werden als der Beste zu bleiben. Denn wurde schon alles gewonnen oder erreicht, dann ist der Wunsch immer besser zu werden nicht mehr so groß und andere haben es einfacher einen zu überholen.

Das heißt aber auch, dass in der Ausbildung eines Athleten, im Hobby-Bereich oder auch in der professionellen Sportausübung, bei der Persönlichkeitsbildung darauf acht gegeben werden muss, dass der Sportler sich immer verbessern will, das er aus Niederlagen Kraft schöpft und sich darauf vorbereitet Fehler nicht unbedingt zu wiederholen.

Eine gewisse Arroganz gehört zu einem Sportler der an die Spitze will dazu, denn er hat im Wettkampf keine Zeit sich zu hinterfragen. Denn ein freier Kopf wird gebraucht um die Automatismen abzurufen, sich zu konzentrieren und sein Bestes zu geben. Jedoch sollte im Bezug einer doch so schmerzlichen Niederlage nicht immer gleich mit dem Finger auf andere gezeigt werden. Dies ist nämlich ein Fall von purem Egoismus und voller Selbstüberschätzung.

Der Trainer muss mit dem Sportler den Frust kanalisieren und in die richtige Richtung lenken um den Willen des Siegens zu fördern und somit in einen positiven Trainingsreiz zu lenken.

Daher ist Verlieren eigentlich kein Verlust, sondern der steinige Weg zum Gewinnen.


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