Warum verdient das südliche Salento auch in der kälteren Jahreszeit einen Besuch...

Erstellt am 4. Januar 2020 von Aldomigra
Ein gutes Beispiel dafür liefert die in der Provinz von Lecce gelegene Ortschaft Spongano http://ww.comune.spongano.le.it , die auch ausserhalb der Sommersaison mit einigen Besonderheiten aufwartet. Dazu gehört vor allem die alljährlich am 22. Dezember begangene Festa delle Panare, ein hundert Jahre alter Brauch, dem die heutigen Bewohner wieder zu neuen Glanz verholfen haben. Die der Schutzpatronin Santa Vittoria gewidmete Prozession besteht aus bunt geschmückten Wagen , in deren Mitte ein mit vier hoch herausragenden Palmenzweigen ausgestattetes Korbgeflecht ein Bild der Heiligen trägt. In dem Korb befinden sich Pressrückstände aus der Olivenölherstellung, deren nächtliche Flammen gepaart mit einem ausgiebigen Feuerwerk eine sehr suggestive Atmosphäre vermitteln. Ein gut erhaltener Zeitzeuge bildet die im 15.Jahrhundert unter dem Palazzo Bacile http://www.palazzobacile.it eingerichtete Ölmühle. Deren Natursteingewölbe dienen inzwischen als eindrucksvoller Hintergrund für nächtliche Lichtspiele (I suoni del Silenzio) und musikalische Aufführungen. Das zur antiken Adelsfamile Bacile gehörende gleichnamige Schloss mit seinem mittelalterlichen Festsaal wird heute zur Beherrbergung von Touristen und als prunkvolles Ambiente für Familienfeiern genutzt. Eine fröhlich-feierliche Stimmung vermittelt auch das jährlich im August zelebrierte Volksfest "Salento in una notte", bei dem die mittelalterlichen Gassen und Plätze von Tanz , Musik und Gaumenfreuden beherrscht sind.
Die im unteren Stiefelabsatz gelegene Region hat viele gastronomische Spezialitäten zu bieten : Angefangen von den handgemachten Maccaronicni (Frischnudeln) , den Taralli (Ringelgebäck) und der Pitta (Gemüsetorte) bis hin zur Ulivata (Ofenbrot mit Zwiebeln, Oliven und Paprika) , den Pittule (Ölgebäck) und den aus Hartweizengries geformten Orecchiette (Trockenudeln). Einen Nachtisch der besonderen Art bildet der berühmte Spumone di Totò, ein im Inneren mit einem Kuchenteig ausgekleidetes Schokoladen- oder Pistazieneis , dessen Ursprünge auf das 17. Jahrhundert zurückgehen und das eigens beim National Spumone Day zelebriert wird. Ein würdiger Verteter des lokalen Handwerks ist Mamma Antonella , die mit Fleiss und Ausdauer das Flechten von Schilf und Korbweiden wieder neu belebt hat. Ebenfalls lohnend ist ein Besuch bei dem Plattenhersteller Marti http://www.martipavimenti.com , dessen in Handarbeit aus Marmor- und Granitgranulaten hergestellte Dekorkacheln sehr geschätzt sind. Immer mit von der Partie sind das kaltgepresste Olivenöl (Olio Extra Vergine di Oliva) und die kraftvollen Rotweine der Region (Primitivo, Negroamaro) . Die auch aus Schaum- , Weiss- und Roséweinen bestehende Produktionspalette kann unter anderem bei dem ebenfalls in Spongano beheimateten Winzerberieb Rizzello http://www.rizzellovinieolio.it eine Verkostung geniessen . Salute !