Warum sind viele italienische Pastahersteller trotz guter Absatzlage im Stress?
Erstellt am 11. Februar 2011 von Aldomigra
Die italienische Antimonopolaufsicht hatte vor zwei Jahren 22 italienische Pastafabrikanten mit Bussgeldern von mehr als 9 Mio. Euro belegt. Anlass waren im Zeitraum 2006 bis 2008 angeblich vorgenommene Preisabsprachen und eine sich daraus ergebende Verzerrung des freien Wettbewerbs. Die Hersteller haben sich dagegen gewehrt mit der Begründung, dass die Preisanhebungen wegen einer Verteuerung der Rohstoffe notwendig geworden war und die Profitspannen ohnehin sehr gering seien. Da ihr Einspruch jetzt abgelehnt wurde, werden sie voraussichtlich bis zum Europäischen Gerichtshof gehen. Dieser war ihnen schon einmal zu Hilfe gekommen, als er das in einem Gesetz von 1967 festgelegte italienische Reinheitsgebot (es darf nur Hartweizen verwendet werden) bestätigte. In Italien werden jährlich mehr als 3 Millionen Tonnen industrieller Pasta hergestellt. Das sind mehr als ein Viertel der Welt- und drei Viertel der EU-Produktion. Fast die Hälfte wird im Stiefelland selbst konsumiert. Nicht ohne Grund liegt der Pro-Kopf-Verbrauch dort bei 28 kg im Jahr erheblich über dem anderer wichtiger Industrieländer wie z.B. die Vereinigten Staaten (9 kg), Frankreich (7 kg) und Deutschland (5 kg) . Übrigens : Das weltweit bekannteste Pastagericht ist nach wie vor die "Spaghetti Bolognese". Was da alles hineingehört ? Laut Originalrezept = Rindfleisch, Bauchfleisch, Karotten, Sellerie, Zwiebeln, Tomaten, Weisswein und Milch . Buon appetito !