Warum sind Grubenlampen nicht aus Eisen oder Stahl?

Von Balticproducts
Diese Frage stellte uns kürzlich ein Kunde und erklärt sich ganz einfach. Unter Tage bekommt die Orientierung im Geäst eines Stollensystemes eine viel größere Bedeutung als über Tage.
Wer bspw. einmal im Schaubergwerk Feengrotten in SAALFELD/Thür. war, der merkt recht schnell, wie sinnvoll eine Führung ist und weshalb das betreten der Feengrotten ohne Führung nicht möglich ist. Zu schnell die Gefahr sich in diesem über Jahrhunderte gewachsenen Stollen zu verlaufen oder gar in einem der vielen unterirdischen Seen zu ertrinken, wenn man versehentlich hinein fallen sollte.
Deshalb hat ein Kompass damals wie heute seine Berechtigung. Er funktioniert im Gegensatz zu einem GPS oder Smartphone auch unter Tage. Dies vergessen übrigens immer wieder Touristen, die alljährlich in den Alpen, dem skandinavischen Fäll oder anderswo verunglücken. Er einmal in einer Höhle die Orientierung verloren hat, der hat meist ein ernsthaftes Problem. Denn oft ist unter Tage nicht einmal hinreichend Mobilfunkdeckung vorhanden um Hilfe holen zu können, geschweige denn sich mittels Smartphone orientieren zu können.
Dies erklärt auch, warum die Grubenlampen seit ewigen Zeiten weder aus Eisen noch aus Stahl gefertigt wurden. Dies hängt nicht damit zusammen, dass Eisen und Stahl ggf. rosten können, sondern, dass eine Grubenlampe aus Eisen oder Stahl unweigerlich die Kompassnadel ablenken würde.
Deshalb werden Grubenlampen aus Messing, Nickel und Kupfer gefertigt. Diese seit Jahrtausenden genutzten Metalle bewiesen hinreichend oft ihre Zuverlässigkeit und nur so ist die Gewähr dafür gegeben, dass die Kompassnadel nicht unter Tage abgelenkt wird. Dann ist natürlich die Orientierung unter Tage kein Problem mehr und so manch Unglücksfall der Vergangenheit ließe sich sicher vermeiden, wenn dieser uralte Grundsatz Berücksichtigung gefunden hätte. Dies trifft übrigens auf alle ggf. eisen- oder stahlhaltigen Gegenstände zu, die man so am Mann haben kann.