Die angebliche Unabhängigkeit der Wissenschaft ist ein Märchen der Westlichen Welt, um die eigenen Unterdrückungsmechanismen zu kaschieren.
Es gibt keinen Zweifel für den Autor dieser Zeilen, dass es an deutschen Universitäten hervorragende Hochschullehrer, Wissenschaftliche Assistenten, Doktoranden und Wissenschaftliche Mitarbeiter gibt. Selbst die Studenten, die ja für Lehrkräfte seit Jahrtausenden angeblich immer schlechter werden, gehören zweifelsohne zu den Besten in der Welt. Das außeruniversitäre Ausbildungssystem Deutschlands bildet zudem hervorragende Fachkräfte aus! Die Innovationskultur und Selbständigkeit, die den Studenten beigebracht wird, ist genau so vorbildhaft, wie die Arbeitsorganisation, -planung und -disziplin. Gerade was das Management angeht, gehört Deutschland sicherlich zu den Spitzenausbildungsplätzen. Doktorarbeiten sind nach wie vor Qualitätsarbeiten in Deutschland – einmal abgesehen von gekauften oder sonstwie merkwürdig zusammengekleisterten Ausnahmen, die offensichtlich vermehrt bei Politikern vorkommen. Dennoch gibt es einige strukturelle Probleme, die sehr gravierende Folgen haben können.
Wissenschaft muss finanziert werden. Im Bereich der Ingenieurswissenschaft, Informatik und ähnlichen praktisch orientierten Wissenschaften mit naturwissenschaftlichen Schwerpunkten erfolgt die Finanzierung vor allem durch die Industrie. Die industriellen Drittmittel (wie sie genannt werden) sind in diesem Bereich teilweise um ein Mehrfaches höher, als die staatlichen Mittel. Zweifelsohne verbindet die Industrie damit gewisse Erwartungen, die aber nicht politischer Art, sondern rein wirtschaftlich begründbar sind. Es geht um das qualitative Wachstum. Vom ABS im Auto über Hochleistungsgelenke auf dem OP-Tisch bis hin zu Solarmodulen auf dem Hausdach sind alle derartigen Innovationen mit dem Ziel entwickelt worden, die Lebensqualität der Menschen zu erhöhen (und damit Geld zu verdienen). Selbst die in diesem Bereich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Grundlagenforschungen oder mit irgendwelchen Förderprogrammen von Ministerien finanzierten Spitzenforschungen dienen letztendlich direkt oder indirekt dem Ziel, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Zweifelsohne gibt es in diesem Bereich noch reichlich Optimierungspotential, um die Unabhängigkeit der Forschung zu gewährleisten, aber die eigentlichen Probleme spielen sich nicht in diesem Bereich ab, sondern in den Geisteswissenschaften, in der Geschichtsforschung und vor allem den Wirtschaftswissenschaften. Denn hier ist der Anteil an “Drittmitteln“ ungleich geringer, und ein Historiker muss genauso “linientreu“ sein, wie ein Wirtschaftswissenschaftler, will er weiterhin von staatlichen Forschungsgeldern profitieren. Das soll an einigen Aspekten verdeutlicht werden, die gar nicht spezifisch für Deutschland oder für unsere Zeit sind.
Ein Phänomen, das von der Wissenschaft bereits sehr umfassend untersucht wurde, ist der Aufstieg und Zusammenbruch von Hochkulturen und Imperien. Obwohl jede Hochkultur ihre spezifischen Eigenheiten hat, die nicht problemlos auf andere Systeme übertragbar sind, so haben doch Wissenschaftler in ganz unterschiedlichen Bereichen – ob Historiker, Sozialwissenschaftler oder Wirtschaftswissenschaftler – einige typische Merkmale ausgemacht, die alle jenen Untergängen gemeinsam sind. Das interessante bei dieser Art von Forschung besteht darin, dass noch nie in der Geschichte eine deutlich wahrnehmbare Gruppe von eigenen Wissenschaftlern den Untergang des eigenen Systems diagnostiziert und entsprechend Gegenmaßnahmen vorgeschlagen hat (z.B. den rechtzeitigen Ausstieg). Stets waren es die Anderen in der Geschichte oder in fernen Ländern. In der neueren Zeit gibt es zudem ein Zusammenspiel von Wissenschaft und Propaganda, die zuweilen die gesamte Wissenschaft auf den Kopf stellt. Beispielsweise ist gemäß Propaganda die Islamische Republik Iran seit 30 Jahren am untergehen, während die objektiven Daten genau das Gegenteil beweisen. Hingegen ist das Westliche System – würde man die bisher erforschten Daten der Wissenschaft darauf anwenden – im totalen Untergang begriffen, ohne dass es irgendeinen Ausweg gibt, aber kaum ein Wissenschaftler warnt davor. Woran liegt das?