Spätestens seit Modeblogs das Internet und die Herzen vieler Modenarren erobert haben, breiten sich Trends schneller aus als Gerüchte. Wer einmal aufmerksam durch das City Center einer größeren Stadt schlendert, dem wird schnell auffallen, dass aktuelle Trends nicht immer besonders vielfältig sind.
Ist der Hype um das neueste coolste Kleidungsstück erst in der Bloggerszene ausgebrochen, dauert es nicht lange, bis man auch auf den Straßen nicht mehr daran vorbeikommt. Gefühlt jede zweite Frau, die etwas auf ihren Modegeschmack hält, ist dann in Rüschen zu sehen, in schwarzen Culotte-Hosen oder mit Netzstrumpfhosen unter ihren zerrissenen Jeans. Das mag oft ganz cool aussehen, aber ist das besonders individuell und zeugt es von einem ausgeprägten Modegeschmack?
Nicht unbedingt - die wahren Trendsetter sind doch die, die gegen den Strom schwimmen und Neues ausprobieren. Mit Klamotten von der Stange ist das aber nicht wirklich möglich. Eine Alternative für mehr Abwechslung ist neben Secondhandshops seine Klamotten einfach selber zu nähen!
So viele Gründe
Kaum zu glauben, dass eine Nähmaschine vor nicht einmal hundert Jahren noch zur Grundausstattung vieler Haushalte gehört hat und Nähen so üblich war wie heute mit dem Computer zu arbeiten. Und doch sind es gerade in den jüngeren Generationen nicht mehr viele, die das Handwerk beherrschen. Aber auch das ändert sich langsam. Der Wert des Handwerks wird nach und nach wiederentdeckt. Unter anderem auch, weil die Modeindustrie von Fast Fashion dominiert wird - auf Kosten der Umwelt und unter unfairen Bedingungen produzierte Ware, die eine geringe Qualität hat und oft nach nur einer Saison schon wieder im Müll landet, meistens ohne, dass sie ordnungsgemäß recycelt wird.
Individueller geht's nicht
Nicht nur das Bedürfnis, seinen Modekonsum nachhaltiger zu gestalten, ist ein Grund das Nähen zu erlernen. Mit einzigartiger Kleidung ist es ganz einfach sich von den unzähligen Fashion Victims abzuheben - denn man hat die volle Kontrolle über die Gestaltung seiner Klamotten. Stoffe, Schnitte, Farben, Muster - das alles kann man selber nach den eigenen Wünschen auswählen. Online-Shops, aber auch Handarbeitsläden bieten dabei eine große Auswahl an schönen Stoffen und dem nötigen Zubehör. Und das Beste: Wer seine Kleidung selber näht, dem passt sie garantiert wie angegossen.
Übung macht den Meister
Nähen ist eine Handwerkskunst und das heißt, dass man sie nicht von heute auf morgen erlernen kann. Wenn die ersten Versuche noch nicht perfekt gelingen, braucht man sich nicht gleich entmutigen zu lassen. Zu Beginn kann man sich an einfachen Dingen versuchen und dafür zum Beispiel Stoffreste oder ausrangierte Kleidung verwenden. Wer sich noch nicht an komplette Kleidungsstücke traut, kann sich ja erstmal an Accessoires, wie Schleifen, Gürtel, Patches etc. versuchen. Dafür ist auch nicht unbedingt eine Nähmaschine nötig - und wie der DIY-Trend zeigt, gibt es viele Sachen, die man ohne Nähmaschine aus Stoff fertigen kann.
