Warum sehen sich die Italiener regelmässig mit Fahrverboten konfrontiert ?
Erstellt am 28. Januar 2011 von Aldomigra
Italien hat sich seit dem Jahre 1990 bei den CO2-Emissionen europaweit vom fünften auf den dritten Rang "hochgearbeitet", während das EU-15 Gesamtaufkommen im gleichen Zeitraum um 4,3% zurückgegangen ist. Unrühmliche Spitzenpositionen werden auch bei der Pkw-Dichte (598 je 1000 Einwohner) und im Güterverkehr (85% auf der Strasse) erreicht. Die von Brüssel vorgegebenen Höchstwerte beim Feinstaub (50 Mikrogramm pro m3 Luft an maximal 35 Tagen im Jahr) werden in zahlreichen Grossstädten um das Vielfache (in Mailand an 80 Tagen, in Neapel an 220 Tagen) überschritten. Bei Smogalarm reagieren die Stadtväter gerne mit Verkehrsbeschränkungen in den Innenstädten und kompletten Fahrverboten am Sonntag , inzwischen sogar in überregional abgestimmten Aktionen wie die jüngste Initiative der Bürgermeister von Turin und Mailand zeigt. Heftige Reaktionen seitens der Autofahrer und ihrer Interessenvertretungen sind die Folge. Die Fachwelt ist sich unterdessen einig, dass aus kurzfristiger Sicht nur Regen oder Wind deutlich Abhilfe schaffen können. Längerfristig seien nachhaltig strukturelle Eingriffe wie die Förderung des Nahverkehrs (Personentransport) und des Kombiverkehrs (Gütertransport) , aber auch organisatorische Masnahmen wie Carpooling und Bikesharing die richtige Lösung. Allerdings machen hohe Kosten und geringe Akzeptanz den Weg dahin steinig. Oder soll uns der Elektroantrieb - hoffentlich mit leistungsfähigeren Akkus - die Zukunft weisen ?