Ich habe mir seitdem viele Gedanken darüber gemacht, wie sehr die Siedler um 1880 motiviert gewesen sein mussten, um diese Lebensbedingungen auf sich zu nehmen. Die ungewohnt heißen Sommer, die schneereichen und bitterkalten Winter sowie das einsame Leben mitten auf ihren Feldern waren für sie offenbar immer noch besser, als das Leben in Abhängigkeit, dem sie entflohen waren. Die Verlockung eines freien Lebens auf eigenem Land war ohne Zweifel der Antrieb dafür, dass sie sich durch nichts unterkriegen ließen.
Über die Jahre habe ich dann unzählige amerikanische und kanadische Bücher über das Leben der Einwanderer gelesen und Museen zu diesem Thema besucht. Obwohl die Personen und Handlungen meiner Auswanderer-Krimis erfunden sind, ist es mir sehr wichtig, den historischen Hintergrund und das Leben der Einwanderer richtig darzustellen.
Die Hauptfiguren der Serie, die Mitglieder der Familie Sievers, sind wie ich aus Mecklenburg nach Amerika ausgewandert. Über die Verhältnisse in Mecklenburg zu jener Zeit habe ich schon als Kind gelesen und ich wusste auch, dass viele Mecklenburger nach Amerika ausgewandert waren. Dass auch Zehntausende Russlanddeutsche ins Dakota-Gebiet gingen und erst Amerikadeutsche und dann Amerikaner bzw. Kanadier wurden, gehörte jedoch zu jenen Dingen, die ich erst im Laufe der Recherche erfuhr und die mich seitdem nicht mehr losgelassen haben.
Die Geschichte der Amerikaner ist auch unsere Geschichte.
In diesem Sinne wünsche ich euch viel Freude beim Lesen!