Warum Reisen auch manchmal scheiße ist

Von Sabrinily

Liebe Blogleser und Travelfreunde,

ihr wisst bestimmt, dass Reisen nicht gleich Urlaub ist. Manchmal natürlich schon, aber davon hört ihr ja jeden Tag. Heute erzähle ich euch ein bisschen mehr davon, wie es ist, wenn man eher schlecht drauf ist.

Der größte Stressfaktor eines jeden Travelers ist, wie ihr euch sicher denken könnt, Geld. Man hat davon in den meisten Fällen zu wenig, oft sogar viel zu wenig.
Um nicht zu verhungern und in Parks schlafen zu müssen (was in Melbourne zur Zeit gar nicht möglich ist, da es leider arschkalt ist) gehe ich arbeiten. Morgends im Cafe und Abends im Restaurant (wer aufmerksam ist, hat gemerkt, dass das geteilte Schichten sind). Ich habe euch ja schon öfter mal wissen lassen, dass ich das Haus samt der Leute, in dem ich wohne sehr liebe. Meistens verpasse ich allerdings den größten Spass, weil ich fleissig anderen Leute Essen auf den Tisch stelle. Nicht dabei war ich deswegen zum Beispiel: heute morgen beim Crepefrühstück, gestern beim Kinobesuch, den Flash Mob, hab ich gerade so noch mitgenommen, gefühlte dreihundert Feiern, Barbecues und gemütliche Cheese and Red Wine Abende, den Tagesausflug heute, Hamsterfahrten in die geheimen billig Läden Melbournes, drei Couchsurfer Meetings, den Salsa Club, die Drum n Bass Night, die Touritour, Jaydes Konzert und hundert Mal gemeinsames Abendessen.

Zum Traurigkeitsfaktor, viel zu verpassen, kommt in meinem Fall unglaubliche Müdigkeit hinzu, da ich auch viel miterlebe und deswegen an Stunden Schlaf einspare. Mit einer sieben Tage Woche, starten morgends um sieben und Feierabend um halb zwölf Abends, ist das auf die Dauer wirklich kein Spass.

Am Freitag hatte ich deswegen einen mittelschweren Erschöpfungsanfall. Nachdem ich den ganzen Nachmittag geschlafen habe und immernoch wie ein Zombie ausgesehen habe, habe ich mich um viertel sechs auf mein Fahrrad gequält. Ich hab sogar vorher im Liquid angerufen, ob ich wirklich kommen muss, aber wir hatten eine 120 Leute Feier.
Der Fakt, dass ich zweimal fast von zwei Vollpfosten überfahren wurde, im Verkehr fest hing, es anfing zu regnen, meine liebe Tante anrief und ich sie abwimmeln musste, eisige Temperaturen, noch mehr ätzender Verkehr hat mir den Hinweg nicht leichter gemacht.
Alles in allem war es ein schrecklicher Tag. Nachdem ich abends um eins endlich im Bett lag, fünf volle Stunden Schlaf vor mir, habe ich wirklich keine Lust mehr auf arm sein gehabt.

Pfff….

Freude kommt in dem Momenten wieder auf, wenn ich heim komme und auf dem Tisch ein Trinkjoghurt steht, welches ich seit Wochen gesucht habe. Oder alle extra auf mich warten um auf Op Shopping Tour zu gehen.