Warum mich Rins Kostüm aus Xenoblade Chronicles X 6 Monate lang nicht gestört hat

Erstellt am 6. November 2015 von Nerdshit @ephourita

Warum mich Rins Kostüm aus Xenoblade Chronicles X 6 Monate lang nicht gestört hat

by Sam • 6. November 2015 • Bloggeria, Nintendo • Comments (0) • 35

Und auch weiterhin nicht stören wird, könnte ich jetzt als Untertitel hinzufügen. Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Nintendo ein Outfit in Xenoblade Chronicles X für den Charakter Rin in Europa und Amerika ändern würde – ein Bikini wurde durch ein wesentlich weniger offenherziges Outfit gewechselt. Er bleibt damit nur den vermeintlich erwachsenen Charakteren als Outfit-Wahl überlassen.

Kurz vor der Veröffentlichung kann ich die Aufregung vieler wegen der geänderten Kostüme von Rin in Xenoblade Chronicles X nachvollziehen. Die eine Seite ist natürlich empört darüber, dass eine 13-jährige einen mehr als gewagten Bikini tragen könnte. Die andere Seite ruft „ZENSUR!“ und regt sich selbstverständlich darüber auf, dass etwas, was der Entwickler für das Spiel angedacht hat, fehlt, obwohl es in anderen Ländern da ist. Ich spiele Xenoblade Chronicles X auf meiner japanischen Wii U nun schon seit einem halben Jahr, was soll ich sagen…

Rin wird jedem schnell ans Herz wachsen

Beide Seiten haben auf ihre Art und Weise recht, für mich haben aber nur bezüglich dieses Spiels die Kostüme eine ganz andere Bedeutung. Es ist sehr schwer, ohne Spoiler meine Meinung darüber zu äußern, deshalb habe ich beschlossen, diese in Spoiler Tags zu packen, so dass jeder auf eigene Gefahr oder nach einer bestimmten Stelle im Spiel selbst lesen kann, was ich darüber denke. Weiter unten findet ihr aber noch einen anderen Grund dafür, weswegen dieses Kostüm in mir weder Begeisterung noch Abneigung auslöste.

Achtung! Aufklappen auf eigene Gefahr. Wer liest darf danach nicht schreien, er sei gespoilert worden – ich sage dann dazu: Das hast du auf deine eigene Verantwortung hin getan.

Spoiler

Durch die Zerstörung der Erde ist die Menschheit ausgelöscht worden. Lediglich eine Art von Cyborg ist übrig geblieben, die so genannten B.B. (Blue Blood), die aus der DNA und den Erinnerungen der Menschen geschaffen wurden. Mit dieser Übertragung sind viele Werte und Erinnerungen der Menschen natürlich verloren gegangen.

Dass Elma, ein Alien mit einer anderen kulturellen Abstammung und anderen Werten, einen Bikini für eine 13-jährige nicht anstößig findet, ist von daher ein Fakt, mit dem man leben muss. Denn selbst hier auf unserer Erde finden zwischen einzelnen Ländern solche immensen kulturellen Unterschiede statt, dass man sich selbst oft dabei ertappt wie man Handlungen, Mode oder das Benehmen anderer hinterfragt.

Die Menschheit in Xenoblade Chronicles X muss sich selbst durch die B.B.s wieder aufbauen und lernen, wie der Umgang miteinander vonstatten gehen muss. Siehe dazu auch die Division namens Companion (hier übersetzt in Mediators), die sich um die zwischenmenschlichen Beziehungen kümmert, die ja prinzipiell nur zwischen diesen Maschinen herrscht. Für mich waren viele der Handlungen und sogar der von allen verschriene Hauptcharakter Cross, der kaum spricht und uns als Sprachrohr für seine Handlungen und Entscheidungen nutzt, damit erklärt. So wie eben dieses Kostüm, das für mich ein Teil davon gewesen ist.

Allein wegen diesem Twist und diesem Gedankengang war das Kostüm per se für mich genügend erklärt worden. So wie es manche Missionen oder Beziehungen gibt, die ich in dem Spiel allein durch die Geschichte in einem anderen Licht sehe.

Es gibt sehr viele Outfits für Rin in Xenoblade Chronicles X

Wie gesagt, ich kann natürlich auch die Leute verstehen, die das Kostüm verteufeln und es als unnötig empfinden. Aber fangt dann nicht ausschließlich bei Videospielen an zu kritisieren, sondern auch in eurer täglichen Umwelt. Wie viele Kinder sehe ich in öffentlichen Verkehrsmitteln auf dem Weg zur Schule sitzen, die mit ihren jungen Jahren angezogen sind wie manche Erwachsene es nicht einmal wagen würden? Dass Kinder immer weniger Kinder sein dürfen kommt noch hinzu. Klar, Videospiele, Filme oder ähnliche audiovisuelle Medien haben einen hohen Einfluss auf viele Menschen, besonders in jungen Jahren. Aber statt seine Energie und seinen Hass auf ein einzelnes Kostüm in einem sonst wunderschön gestalteten Spiel zu richten, sollte man vielleicht überlegen, ob man schon in seinem gewohnten Umfeld Aufklärungsarbeit leisten kann. Ob es nicht möglich ist, schon dort zu diskutieren, wo es sofort den Punkt trifft.

Um noch einmal den nächsten Grund für die Überschrift dieses Artikels, dem Bikini, aufzugreifen:

Weit am Anfang des Spiels kann man sich ein komplettes Schwimm-Outfit zusammenstellen, bestehend aus Schnorchel, Bikini und ähnlichen Accessoires. Das einzige Teil aus dieser (nennen wir es mal) Ausrüstung, das einen relativ guten Wert hat, ist der Schnorchel. Von daher habe ich mir den Bikini angesehen, wurde von den Werten abgeschreckt und habe ihn nicht einmal für mein Team gekauft. Und ich habe bisher nicht eine einzige Person online gesehen, die diesen Bikini überhaupt genutzt hat. Also, Aufregung au revoir. Da gibt es andere, viel sinnvollere und hübsche Outfits, die auch zur süßen Rin passen.

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Multifunktionsnerd. Designerin. Illustrator. Games. Filmsüchtiges Girl. Mag Wassermelone. Und Zocken. Und so. Wer mehr erfahren möchte kontaktiert mich irgendwo im Netz! :-D Sam Subotic

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