Aus: Gehirn&Geist;, September 2012
Mit über 900 Millionen aktiven Usern ist Facebook die weltweit größte soziale Onlineplattform. Das Netzwerk lebt von seinen Nutzern – und von den Informationen, die diese über sich preisgeben. Doch was treibt Menschen eigentlich dazu, oft sehr persönliche Details auf Facebook zu offenbaren? Laut dem Wissenschaftsmagazin Gehirn&Geist; steckt dahinter vielfach der Wunsch, Nähe und Verbundenheit zu anderen aufzubauen. Doch dies gelingt längst nicht immer.
Danach gefragt, warum sie bei Facebook aktiv sind, geben die meisten User an, sie wollten mit Freunden und Bekannten aus dem realen Leben in Kontakt bleiben. Psychologen gehen davon aus, dass das Mitteilen von eigenen Gefühlen und Gedanken in den Netzwerken dem gleichen Zweck dient: Durch die Preisgabe privater Informationen und den Reaktionen darauf, könnten Beziehungen vertieft werden – so werden aus »bloß« Bekannten Freunde. Die Kontaktpflege auf Facebook scheint hierfür prädestiniert zu sein, da mit einen Eintrag auf der eigenen "Pinnwand" (die je nach Benutzereinstellung Freunde oder das gesamte Netzwerk einsehen kann) viele Bekannte zugleich erreicht.
Studien zufolge sind jedoch nicht alle Facebooknutzer gleich erfolgreich darin, online Freundschaften zu knüpfen und zu halten. Personen mit geringem Selbstwertgefühl etwa beklagen auf ihrer Pinnwand häufig auf wenig unterhaltsame Weise negative Erlebnisse – und das ist einer Vertiefung von Bekanntschaften offenbar eher abträglich. Demgegenüber scheinen Extravertierte besonders von sozialen Netzwerken zu profitieren: Sie verbringen weniger Zeit auf Facebook, haben aber deutlich mehr Onlinefreunde als Introvertierte.
Warum Menschen sich bei Facebook präsentieren
Autor des Artikels : urzeit
Zum Original-ArtikelErnst Probst ist Autor von mehr als 100 Büchern, Taschenbüchern, Broschüren, Museumsführern und E-Books