Warum man die private Silvesterknallerei verbieten sollte

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silvesterknallerei

Feuerwerke an Silvester können schön sein, die private Knallerei aber nicht.

Silvester 2010: Wir feierten in Berlin und konnten dort beobachten, wie bereits am Vortag Silvesterknaller von den Plattenbauten in Lichtenberg auf die Straße geworfen wurden. Ein Knaller erwischte meinen Mann breitseits, so dass er wochenlang mit einem Tinnitus kämpfen musste.
Silvester 2011: Wir saßen bei leichtem Nieselregen in den Dünen vor Caen in Frankreich. Bis auf das Meeresrauschen war es um ziemlich ruhig und wir feierten entspannt das neue Jahr mit Pistazien und Champagner.
Und nun ratet mal, welches Silvester uns am besten gefallen hat?

Warum man die private Silvesterknallerei verbieten sollte

Natürlich war es für uns in Caen schöner, als in Berlin (nix gegen Berlin!). Vielleicht liegt das auch daran, dass wir bereits ein bisschen älter sind und rauschende Silvesterfeiern mit allen Pipapo bereits vor Jahren hinter uns lassen konnten. Früher haben wir uns auch Silvesterraketen und Knaller besorgt. Aber inzwischen bin ich der Meinung, dass man diese private Silvesterknallerei verbieten sollte.
Ihr haltet mich für eine absolute Spaßbremse? Lest bitte trotzdem weiter.

Sieben gute Gründe:

  1. Private Feuerwerke sind nicht besonders schön, besonders nicht für diejenigen, die drumherum stehen und deswegen hauptsächlich Nebelschwaden sehen.
    Dagegen ist ein von Profis gestaltetes Feuerwerk ein wahres Kunstwerk. Ich finde, die Städte und Gemeinden sollten zur Jahreswende Feuerwerke organisieren, dann kann man auf achtlos hingeworfene Chinaböller verzichten.
  2. Die private Silvesterknallerei ist gefährlich und das nicht nur, wenn die Verwender bereits Alkohol getankt haben. Gerade Silvesterknaller aus Tschechien oder Polen entsprechen nicht den Sicherheitsvorschriften. Aber auch mit den bei uns zugelassenen Silvesterraketen kann man sich schwer verletzen.
  3. In der Silvesternacht 2014 haben die Deutschen 129 Millionen Euro in die Luft gejagt (Quelle). Das mag umgerechnet auf den einzelnen Bundesbürger ein verschwindender Betrag sein, dennoch hätte man mit dem Geld auch was anderes anfangen können.
  4. Aber auch die Folgekosten zum Beispiel für die Müllentsorgung ist immens. Dann gibt es noch Kollateralschäden, zum Beispiel bei Personen- und Sachschäden oder auf landwirtschaftlich genutzten Flächen.
  5. Die Silvesterknallerei ist häufig eine Belastung für alte und kranke Menschen, ebenso wie für Babys, Haustiere und Wildtiere.
  6. Die Silvesterknallerei ist sinnlos und im Prinzip profitieren bloß die Hersteller und Händler davon.
    Natürlich gibt es die jahrhundertalte Tradition, das neue Jahr mit Lärm zu empfangen und zugleich böse Geister zu vertreiben. Man könnte aber für diesen Zweck auch Trompete lernen und hätte letztendlich mehr davon.
  7. Andere Länder schaffen es auch ohne Knallerei ins neue Jahr. In Frankreich, Niederlande oder Österreich ist zumindest in einigen Regionen das private Silvesterfeuerwerk verboten. In Deutschland gibt es wegen der Brandgefahr einige Fachwerkstädte, die dies nicht erlauben. Und auf den Nordseeinseln darf auch nicht geknallt werden.
    Trotzdem sind keine Fälle bekannt, die besagen, dass in solchen Gegenden die Bewohner ein schweres seelisches Trauma erleiden, nur weil sie auf die Chinaböller verzichten müssen.

Fazit:

Vielleicht bändigt sie bei dem ein oder anderen irgendwelche Aggressionen. Womöglich findet bei vielen Leuten so eine Art Selbsterhöhung statt nach dem Motto: „Boah! Jetzt habe ich einen riesen Kracher in die Luft gejagt – ich bin der Größte!“

Aber unterm Strich kosted die private Silvesterknallerei Geld, macht Dreck, ist gefährlich und sieht nicht besonders schön aus.

Deswegen sollte sie nach meiner Meinung verboten werden. Oder was meint ihr?

Foto: Silvesterknaller ©sabienes.de
Text: Warum man die private Silvesterknallerei verbieten sollte ©sabienes.de
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