Warum können die Italiener auf diese Erfindung besonders stolz sein ?
Erstellt am 1. Dezember 2010 von Aldomigra
In den dreissiger Jahren geboren als "Topolino" , in der Nachkriegszeit als erste erschwingliche Familienkutsche (sogar als "Giardiniera" = Station Wagon ) auf dem Markt und nach Jahren schwieriger Gratwanderung schliesslich 2007 im Nostalgiegewand an die Bedürfnisse des schnellen Verkehrsalltags angepasst, gilt der Cinquecento auch heute als Erfolgsmodell. Möglicherweise schon bald weit über Europa hinaus , nachdem Us-Präsident Obama sich öffentlich für den sparsamen Flitzer eingesetzt hat. Sparsamkeit ist denn auch neben rundlich ausgewogenen Formen seine grösste Stärke , wenn man an die extrem niedrigen Verbrauchswerte denkt . Das gilt neuerdings umso mehr , seitdem auch eine Motorvariante mit der stufenlosen elektrohydraulischen Ventilsteuerung "Multiair" (sie sorgt für optimale Brennraumfüllung) angeboten wird. Ergebnis : Der 65 Pferde starke 875 ccm-Zweizylinder verbraucht bei 23% höherer Leistung knapp vier Liter Sprit je 100 Fahrkilometer und damit 15% weniger als sein bereits serienmässig mit Start&Stop-Automatik; ausgerüsteter Vierzylinder-Bruder . Bei einem CO2-Ausstoss von ledigich 98 g/km dankt es die in den meisten Städten immer noch stark verpestete Atemluft. Doch wer Freude am Gasgeben hat, kann sich ausser mit dem superschnellen Abarth demnächst mit einem 85 PS starken Turbo und einem 95 PS- Turbodiesel vergnügen. Seine Nagelprobe wird der Cinquecento Ende des Jahres in den Vereinigten Staaten antreten. Ob die hubraumverwöhnten Yankees mit dem Winzling wirklich klarkommen ? Die Absatzziele der Turiner - 100.000 Fahrzeuge im Jahr - muten sich jedenfalls eher bescheiden an. Bescheiden war auch die von mir gefahrene , serienmässig mit Faltdach und 18 PS-Maschine ausgestattete Version der sechziger Jahre - doch vom Konzept her auf jeden Fall genial . Übrigens: Als einziger Zweiyzlinder ausser dem 500 unterwegs ist heute nur der aus Indien stammende Tata Nano.