Warum kleben wir am Bildschirm?
by Koop • 23. Dezember 2016 • gaming • Comments (0) • 52
Spielen, Zocken, Gamen – Computerspiele sind unsere Leidenschaft. Aber warum ist das eigentlich so? Warum verbringen wir so viel Zeit am Bildschirm? Böse Zungen kritisieren ständig, man könnte die Zeit auch sinnvoller nutzen. In dem Zusammenhang ist es sehr interessant, dass 80% der Deutschen ihr Smartphone mit auf die Toilette nehmen, wie eine Befragung von Gutscheinsammler herausgefunden hat. Auf dem Klo werden besonders gerne Casual Games gespielt, die bekannterweise das logische Denken fördern. Was gibt es sinnvolleres, als auf dem Klo die grauen Zellen zu trainieren? Aber die Vor(ur)teile vom Spielen gehen noch viel weiter.
Der Grund des Spielens – Das Kind in uns
Psychologen und Wissenschaftler haben sich mit dem Thema Spielen ausführlich beschäftigt. Lange bevor es Videogames, Online Spiele, Computer und Konsolen gab, spielte der Mensch, vom Kind bis zum Erwachsenen. Für Kinder ist das Spiel der Grundbestandteil ihres Lernprozesses, das wissen Pädagogen nur zu gut. Beim Spiel gibt es immer eine Belohnung, der Sieg, der Preis oder der Erfolg. Das funktioniert sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen. Beim erwachsenen Spieler geht die Bedeutung des Spieles daher einen Schritt weiter: Es handelt sich um eine Form der Abstraktion, denn man spielt um des Spielens Willen. Der gute alte Schiller hat es in einem berühmten Satz auf den Punkt gebracht: „…der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“. Das Spielen hat keinen äußerlichen Nutzen, das Spiel an sich ist das Ziel und es findet in einer anderen Dimension, mit eigenem Raum und Zeit statt.
Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt ist die Kreativität. Spieler sind ganz besonders kreative Menschen, beziehungsweise erlauben sich, die kindliche Kreativität auszuleben und zu entwickeln. Denn im Spiel setzt man sich oft selbst Ziele, erfindet Missionen, Spielzüge, Lösungsansätze. Das kann man besonders gut in Open Source Games beobachten, in denen ganze Fangemeinschaften ein Spiel weiterentwickeln oder in Fantasy- und Rollenspielen, in denen jeder Spieler seinen ganz individuellen Avatar erfindet und bis ins Detail gestaltet.
World Cyber Games Finals in Singapore 2005
Soziale Isolation? Fehlanzeige!
Man trifft sich zum Zocken, verabredet sich online oder spielt alleine zuhause und knüpft im Netz Kontakte. Es gibt viele verschiedene Arten zu spielen und die meisten davon sind äußerst sozial. Kritiker, die meinen, dass man vor dem Bildschirm vereinsamt, ziehen nicht in Betracht, dass heutzutage beinahe alle Spiele online gespielt werden und das interaktive Miteinander ein wichtiger Teil des Spiels ist. Ein tolles Beispiel hierfür ist der Massenhype MMO. Massively Multiplayer Online Games, also Massive Multiplayer Gemeinschaftsspiele haben eine eingeschworene Fangemeinschaft, die zusammen ein Netzwerk an Spielern bilden. Das Spiel kommt eigentlich erst aufgrund der Gemeinschaft zustande. Auch gibt es nationale und internationale Gaming Events, Game Conventions und IT-Messen, bei denen sich Fans aus aller Welt treffen, austauschen und gegeneinander antreten. Eine relativ neue Studie der Columbia University hat übrigens rausgefunden, dass Kinder, die regelmäßig Video Games spielen, eine stabilere Psyche, höhere Sozialkompetenzen und bessere kognitive Fähigkeiten haben. Damit sollte nun endgültig Schluss sein mit all den alten Vorurteilen. Warum kleben wir am Bildschirm? Weil es Spaß macht und gut tut.
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Besteht aus 40% Musik und 40% Games. Der Rest ist Alienfutter, angereichert mit so was wie Leben. Ich liebe Devil May Cry und Metal. Und zerstöre gern Träume von kleinen Sims. Haha!Related Posts
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