Zurück von der Bar, machte dieser Gast jetzt Anstalten seinen Vodka-Bull auf das DJ-Pult zu stellen. Ich winkte ab und erklärte ihm: wenn das Glas umkippt, dann sei die Party vorbei.
Die Menge an Kaffee und Cola, die ich selbst in Computer-Tastaturen gekippt habe, kann ich vermutlich in Litern messen. Zum Glück ging nie mehr als die Tastatur kaputt.
Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich einen "Wasserschaden" in meinen CD-Boxen und Plattenbags hatte. Meist sind es unbeabsichtigte Missgeschicke.
In meine Curver-Boxen für CDs bohrte ich unten sogar ein Loch, damit die Flüssigkeit gleich durchgeflossen ist und die CD-Hüllen nicht länger in der Soße stehen.
Ein Club in Nürnberg war bekannt dafür, dass der DJ-Bereich von den verschütteten Cocktails klebte. Dort mussten auch regelmäßig die Fader des Club-Mixers ausgetauscht werden, weil die Flüssigkeiten den Mixer ruinierten.
Doch so weit müsste es gar nicht kommen.
Beim Auflegen gehe ich immer noch einen Schritt weiter und stelle meine Getränke auf den Fußboden. So weit weg wie möglich von meinen Schallplatten, CD-Mappen und sämtlichen elektronischen Geräten. Damit reduziere ich die Gefahr, dass ich Flüssigkeiten über das Equipment gieße.
Außerdem achte ich darauf, dass ich nie ein volles Glas über der Technik bewege. Ein kleiner Rempler würde ausreichen, um das Getränk ins Mischpult, Laptop, CD-Decks oder über die CD-Mappen zu kippen.
Und deshalb werde ich auch nervös, wenn ein Gast mit seinem Vodka-Bull in der Hand über dem DJ-Pult herumfuchtelt. Nur einen Meter darunter stehen die Endstufen mit ein paar Kilowatt an Musikleistung. Strom und Wasser vertragen sich einfach nicht.
Was tun, wenn es passiert?
Falls doch ein Getränk in das Mischpult gelaufen ist, dann musst du eigentlich sofort den Netzstecker ziehen, um größere Schäden an der Elektronik zu vermeiden. Doch vorher solltest du unbedingt die Musik ausmachen und die Endstufen ausschalten. Das ist leichter gesagt, als getan weil die Party dann zunächst vorbei ist.
Wenn nicht sowieso die Sicherung herausfliegt, dann würde das Mischpult ja sicherlich auch mit einer halben Caipirinha weiter funktionieren. Die Frage ist nur wie lange? Und dieser Betrieb ist auch elektrisch überhaupt nicht sicher.
Langfristig wird der Zucker zu einem Problem werden, wenn die Leiterbahnen der Fader anfangen zu verkleben und zu verrosten. Da helfen auch gekapselte Potentiometer des Equalizers nichts. Denn spätestens nach ein paar Wochen werden die Fader anfangen zu knacksen.
Falls dein eigenes Mischpult von einem Getränke-Schaden betroffen ist, kannst du es selbst reparieren und alle betroffenen Fader, Equalizer-Potis und Cue-Tasten ersetzen. Außerdem würde ich auf den Leiterplatten nachsehen, wie sich die Flüssigkeit im Mischpult verteilt hat.
Die Elektronik lässt sich sehr gut mit Brennspiritus reinigen. Dabei bleibt nur ein weißer Film zurück. Jetzt tue ich mich leicht reden, weil ich in meinem früheren Leben Radio- und Fernsehtechniker gelernt habe.
Wenn dir bei dem Gedanken ein elektronisches Gerät aufzuschrauben die Schweißperlen auf der Stirn stehen, dann lasse das Mischpult lieber von einem Fachmann reparieren.
Hast du weitere Tipps, wie du umgekippte Getränke verhinderst? Schreibe bitte einen Kommentar weiter unten auf dieser Seite.