Sobald mehr als fünf Leute etwas machen, wird es als Trend gehyped. Dabei sind manche Trends so doof, dass sie schon wieder lustig sind. Jedoch kann man ihnen nicht nur etwas abgewinnen, man kann sie auch regelrecht „hassen“.
Weil man nicht mitmachen kann…
Früher hat man seinen materiellen Wohlstand gerne zur Show getragen. Man zeigte sich und seinen neuen MacBook Pro lässig auf den Bett sitzen. Oder sich mit seiner neuen Spiegelreflexkamera und natürlich wurde das iPhone gezeigt. Dieser Trend schwankte nun um und man zeigt sich jetzt mit seiner Katze. Ja, hauptsächlich Katzen. Katzen sind wohl des Bloggers Lieblingshaustier. Man zeigt sich jetzt also mit seiner Katze beim schmusen. Wenn dieses niedliche Tier nicht eben niedlich ist, wird es als frech und neugierig dargestellt. In wie weit das Tier das freiwillig macht oder gezwungne wird, erfährt man hierbei nicht. Das neue Wohlstandobjekt ist nun die Katze.
Diesen Luxustrends kann ich nicht abgewinnen. Wohl hauptsächlich aus Neid. Als das mit den Apple-Produkten ins Rollen kam, saß ich da mit meinen Vaio Laptop. Und natürlich hätte ein Bild von mir mit Vaio eher Mitleid erregt als einen „Wow“-Effekt, also grummelte ich vor mich hin. Und betrachtete neidvoll die Blogs und die Blogger mit ihren MacBooks. Das mein Vaio-Laptop die gleichen Vorraussetzungen/Leistungen hatte und erbrachte wie ein MacBook, dabei nur ein drittel des Preises kostete, sei auch mal dahin gestellt.*
Ich war sogar auf die Canon-Nutzer neidisch. Eine zeitlang sah man überall die DSLRs von Canon auf Blogs und dazu wunderschöne Bilder. Ich hatte nur eine kleine Nikon und nicht so schöne Bilder. Vor allem auf die Farben der Bilder war ich neidisch. Mittlerweile weiß ich, dass das gut mit Photoshop Actions hinzukriegen ist. Ja, der Neid vermiest einen die Trends.
Weil man es nicht kennt…
Man nennt die Katze übrigens nicht bei ihren Namen oder einfach nur Katze oder Haustier. Man nennt sie „Katzenmädchen“ oder „Samtpfötchen“. Und im gleichen Atemzug nennt man sich selbst „Katzenmama“. Die „Katzenmama“ ist natürlich nicht alleine, sondern hat einen „Lieblingsjungen“. Es liegt in der Luft, dass man neuerdings alles liebkost.
Natürlich spricht hier wieder der Neid in mir, immerhin hab ich weder Katze noch einen Kerl an meiner Seite. Und meine Stofftiere nun zu liebkosen und auf meinen Blog zur Schau zur Stellen wäre Nahe dran am Wahnsinn. Dieser Trend wird aber nicht nur durch meinen Neid mir versaut, sondern auch durch meine Rationalität. Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das Mädel abends in der Küche steht und Richtung Wohnzimmer flötet: „Lieblingsjunge, was möchtest du heute Abend essen?“
Ich kenne keinen der so im wirklichem Leben redet und von daher ist es für mich nicht vorstellbar, dass es Leute gibt die so reden. Für mich wirkt das immer gespielt und eher so „Verbotene Liebe“-mäßig. Von daher kann ich der Sache nichts abgewinnen, da sie meinem realen Leben widersprechen.
Weil man sich nicht traut…
Von einen Trend spricht man hauptsächlich in der Modebranche. Und wenn man zwei drei Modeblogs folgt, ist man eigentlich immer up-to-date mit den neusten Schrei aus der Modeindustrie. Das ich seit Jahren die hervorgebrachte Mode eher lächerlich finde und Modetrends eher belächle liegt zu einem und vor allem hauptsächlich am mangelnden Selbstvertrauen.
Ich selbst traue es mir nicht zu, mich in eine Leggings oder Karottenhose Röhrenjeans zu werfen und damit auf die Straße zu gehen. Zu sehr habe ich Angst davor auszusehen wie eine Pellwurst. Das aber der größte Teil derer die so rumrennen – also in hautengen Sachen – genauso wie ich 66cm Oberschenkelumfang haben, trotzdem das tragen und auf die Straße gehen, sei dahin gestellt. Ich habe nicht das ausreichende Selbstvertrauen um mich so auf die Straße zu wagen. Würde ich nicht davon ausgehen so auszusehen, würden meine große Füße das alles versauen. Mit meinen 170cm und einer Schuhgröße von 40, finde ich, habe ich Quadratlatschen. Würde ich mich in eine Hose ohne Schlag werfen, würde ich mir vor kommen wie ein Clown. Mit überdimensionalen Schuhen.
Das Resultat
Daraus ergibt sich dann, dass ich Trends doof finde. Weil ich neidvoll dadrauf blicke, weil ich es nicht haben kann. Weil es für mich nicht verständlich ist, so zu sein oder es so zu machen. Und weil ich es mir selbst nicht zutraue.
* Und mittlerweile hab ich mir ein MacBook geleistet.
- 25. November 2013
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- Veröffentlicht in: Egozentrale
- Schlagwörter: Gedanken