Warum jagen Hunde ihre Rute?

Unsere Hunde zeigen manchmal wirklich äußerst seltsames Verhalten. Gerade dann, wenn sie spielen und übermütig sind. So kann es vorkommen, dass Ihr Vierbeiner voller Enthusiasmus den eigenen Schwanz jagt.

Ihr Hund versucht die Schwanzspitze zu fangen? Auf den ersten Blick sieht das sehr lustig aus. Doch aus diesem Spiel kann ein Problem werden. Und manchmal liegt die Ursache nicht im Übermut, sondern deutet auf eine Erkrankung Ihres Haustiers hin.

Warum dreht sich Hund im Kreis und beißt in die Rute?

Ihr Hund dreht sich im Kreis, um die eigene Achse. Dabei versucht er vergebens, seine Rute zu fangen. Dieses Verhalten ist völlig normal für Hunde.

Zunächst ist Schwanzjagen nur ein Spiel für Vierbeiner. Gerade für junge und verspielte Hunde. Sie bauen dadurch überschüssige Energie ab. Gleichzeitig gehen sie damit ihrem Bedürfnis nach Bewegung und Spiel nach.

Dabei stellt die eigene Rute die Beute dar. Ihr Hund versucht, diese Beute zu fangen. Ab und zu können Sie diese Angewohnheit bei fast jedem Hund beobachten.

Im Internet können Sie viel lustige Videos mit solchen Situationen sehen. Doch genau hier sollten Sie aufpassen. Denn manche Tiere übertreiben mit der Jagd. Sie verfallen in einen regelrechten Wahn.

Die Jagd auf die eigene Schwanzspitze dominiert mitunter ihren Tagesablauf. Dann entwickelt sich Schwanzjagen vom lustigen Spaß zum Problem. Die Situation ist nicht mehr lustig. Und sie wird regelrecht zur Qual für Ihr Haustier. Und Sie kommen dadurch ebenfalls an Ihre Grenzen.

Gründe für Schwanzjagen

Sie müssen Ihr Tier gut beobachten. Denn manchmal gibt es vielleicht einen guten Grund, warum Ihr Hund den Schwanz fangen möchte:

  • Die meisten Auslöser sind normal und unproblematisch.
  • Andere Ursachen für Schwanzbeißen sind körperlich bedingt.
  • Und dann gibt es noch jene Gründe mit psychischem Hintergrund.

Für Sie ist wichtig den Unterschied zu kennen. Daher haben wir für Sie verschiedene Gründe Ihres Hunds für die Jagd nach seiner Rute zusammengefasst. Diese sind:

  • Spielverhalten
  • Langeweile
  • Erlerntes Verhalten
  • Genetische Gründe
  • Analdrüsenentzündung
  • Verschmutzte Analregion
  • Parasiten
  • Allergie
  • Zwangsstörung

Spielverhalten oder Langeweile

Diese beiden Beweggründe Spiel und Langeweile sind harmlos. Und in der Regel übertreibt Ihr Hund die Jagd auf den eigenen Schwanz nicht.

Ist Ihr Hund gelangweilt? So können Sie mit einfachen Mitteln entgegen halten. Vielleicht ist ein Spiel mit der Reizangel als Abwechslung ideal. Achten Sie jedoch daraus, dass Sie Ihren Hund nicht noch zu mehr Jagdverhalten anstacheln.

Ist Ihr Hund jagdlich motiviert? Dann können sich Suchspiele besser eignen. Oder Sie verwenden interaktive Spiele. Diese lasten Ihr Tier gut mental aus. Und solche Spiele lassen keine Langeweile bei Ihrem Vierbeiner aufkommen.

Erlerntes Verhalten

Ihr Hund lernt sehr schnell. So weiß er, was er für Ihre volle Aufmerksamkeit tun muss. Jagt Ihr Hund den eigenen Schwanz? So sorgt das im Normalfall für Ihre Beachtung. Je mehr Sie darauf reagieren, desto häufiger wird Ihr Hund sein Verhalten zeigen.

Ignorieren Sie die Situation am besten. Selbst wenn es Ihnen schwerfällt. Ihr Hund merkt dann, dass er Sie damit nicht in seinen Bann ziehen kann.

Anschließend wird er seine Verhaltensweise entsprechend anpassen. Und er wird andere Möglichkeiten suchen, um Ihre Zuneigung zu erhalten.

Genetische Veranlagung

Eine Studie der Universität Helsinki lieferte interessante Ergebnisse. So jagen einige Hunderassen häufiger ihren Schwanz als andere.

Dies stellte der Studienleiter Professor Hannes Lohi fest. Zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen befragten die Hundehalterinnen zu dem Hundeverhalten des Schwanzjagens. Insgesamt nahmen die Wissenschaftler 368 Hunde genauer unter die Lupe.

Die finnischen Forscher fanden einen interessanten Zusammenhang. Bullterrier und Schäferhunde zeigen das Schwanzfangen deutlich öfter als andere Rassen. Bei beiden Rassen sollten Sie daher besonderes Augenmerk auf das Verhalten Ihres Hunds legen.

Körperliche Beschwerden wie Analdrüsenentzündung

Eine Entzündung der Analdrüsen kann Ihrem Hund schwer zusetzen. Sind die Drüsen verstopft sorgt das für Probleme. Sie entzünden sich. Dann sind Juckreiz und Schmerzen die Folge.

Das äußert sich durch Schmerzlaute beim Kotabsatz. Ihr Hund leckt seine Analregion. Oder aber er jagt seinen Schwanz.

Verschmutze Analregion und Parasiten

Ist die empfindliche Region um den After verschmutzt, kann das ebenso das seltsame Verhalten auslösen. Verschmutzungen treten zum Beispiel bei Durchfall auf.

Parasiten wie Zecken können Juckreiz auslösen. Befinden sich die Parasiten in der Analregion Ihres Hunds? Dann wird er versuchen, sein Hinterteil zu erreichen.

Allergie oder Krankheit

Auch Allergien können Hautirritationen in der Afterregion hervorrufen. Beispielsweise kann eine Flohallergie ein Auslöser für Juckreiz sein. Ihr Hund wird die entsprechenden Stellen lecken.

Dadurch kann es zu Sekundärinfektionen kommen. Die Haut Ihres Hunds rötet sich an den Stellen. Und sie kann sich entzünden. In diesem Fall kann Schwanzjagen ebenfalls ein Symptom sein.

Bei allen körperlichen Beschwerden können Sie relativ rasch Abhilfe schaffen. Bei einer Entzündung sollten Sie unbedingt Ihre Tierärztin zurate ziehen. Ebenso bei einer Allergie.

Parasiten können Sie mithilfe von Spot-Ons oder Halsbändern in den Griff bekommen. Ein regelmäßiger Kotabsatz ist das Ergebnis einer gesunden und artgerechten Fütterung.

Die Verhaltensstörung

Das Verhalten Ihres Hunds den eigenen Schwanz zu jagen, kann zudem eine psychische Störung sein. Wissenschaftlerinnen vermuten hier ähnliche Prozesse wie bei uns Menschen.

Meist liegt der Beginn dieser Entwicklung bereits in der Welpenphase Ihres Hunds. Die mentale Erkrankung sorgt für Zwangshandlungen und Ticks. Von Zwangsstörungen spricht man nur dann, wenn eine Bewegung ständig wiederholt wird.

Bei Ihrem Hund kann sich diese Erkrankung durch Pfotenlecken äußern oder eben durch Schwanzjagen. Es kann zu schweren gesundheitlichen Problemen bei Ihrem Vierbeiner führen. Gerade dann, wenn Sie diese Verhaltensweise nicht unterbrechen.

Zwangshandlungen kann man in zwei Kategorien einteilen. Die Stereotypien sind völlig sinnlose Verhaltensweisen. Sie treten unvermittelt und ohne Grund immer wieder auf. Obsessiv-kompulsive Störungen haben jedoch ein Ziel. Beim Hund kann das Stressabbau sein.

Ein Mensch mit Zwangsstörung versucht, dieses Verhalten zu vermeiden. Der Hund kann das jedoch nicht. Er wird immer häufiger Jagd auf seine Rute machen.

Dann wird das Verhalten obsessiv. Und es kann sogar das Fressverhalten stören. Ebenso wie seinen Schlaf oder das Sozialverhalten.

Was können Sie tun?

Jagd Ihr Hund vermehrt seine Rute? Dann versuchen Sie den Ursachen auf den Grund zu gehen. Lenken Sie Ihr Tier ab.

Ist Ihr Hund körperlich und geistig unterfordert? So hilft entsprechende Beschäftigung. Diese sollten Sie möglichst an die rassetypischen Eigenschaften Ihres Vierbeiners anpassen.

Hier finden Sie weitere Artikel mit vielen Spielideen:

Fazit zum Schwanzbeißen

Bestrafen Sie Ihren Hund keinesfalls für sein außergewöhnliches Gehabe. Das verstärkt nur den Stress und verschlimmert die Situation.

Außerdem können Sie überlegen eine Hundetrainerin um Hilfe zu bitten. Ein gezieltes Verhaltenstraining, gepaart mit viel Geduld und Zeit können meist Abhilfe schaffen.

Sobald Sie bemerken, dass bestimmte Verhaltensweisen Ihres Hunds unangemessen ist, sollten Sie Ihre Tierärztin aufsuchen. Je schneller Sie Ihren Hund aus seinem Zwang holen, desto besser.

Ihre Tierärztin kann Sie an eine Tierpsychologin verweisen. Und sie kann die Situation im Ernstfall mit speziellen Medikamenten entschärfen.

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