warum ist Sardinien mehr als Sonne und Strand ?

Erstellt am 15. März 2018 von Aldomigra
Eine passende Antwort versucht die jüngste Initiative der Regionalgenossenschaft Legacoop Sardegna http://www.legacoopsardegna.it zu geben. "Sardinia beyond the Sea" hiess das Motto einer Entdeckungsreise, die Einkäufer aus ganz Europa zu den gastronomischen Reichtümern im Landesinneren führte. In dem Land , das mehr als doppelt soviele Schafe wie Einwohner zählt, allen voran steht der in verschiedenen Formen und Reifegraden angebotene Pecorino. Um die Herstellung des wegen seines hohen Nährwertes und seiner kräftigen Würze auch als Küchenzutat geschätzten Hartkäses kümmern sich vor allem Erzeugergemeinschaften, die auch für die Einhaltung bestimmter Qualitätsstandards sorgen . Auf Wunsch kann der Inselbesucher die würzige Schafsmilch ausserdem in Form von Ricotta und Streichkäse geniessen. Eigenwillig wie die durch zahlreiche Fremdherrschaften (darunter Phönizier, Römer, Byzantiner und Spanier ) geprägten Bewohner sind auch die auf Sardinien erzeugten Qualitätsweine . Dazu gehören vor allem der in Eichenfässern gereifte strohgelbe Vernaccia di Oristano htttp://www.cantinadellavernaccia.it und der purpurrote körperreiche Nerpente di Oliena Cannonau http://www.cantinasocialeoliena.it. Eine weitere landestypische Spezialität ist der auch als Spumante erhältliche Vementino di Gallura htttp://www.cantinagallura.net, ein besonders fruchtiger Weisswein, der als einziger sardischer Wein die begehrte Qualitätsbezeichnung DOCG erhalten hat.
Internationale Anerkennung erlangt haben ausserdem der Malvasia di Bosa, der Monica di Sardegna und der Carignano de Sulcis. Eine vollständige Sammlung der auf Sardinien erzeugten Rebsäfte einschliesslich dazugehöriger Weinproben hält die südlich von Tempio Pausania gelegene Enoteca Regionale di Berchidda http://www.museovisardegna.it bereit. Die sardische Küche wird zudem wegen ihrer Nudelgerichte und ihrer Süssigkeiten geschätzt. So bilden die Malloreddos (gedrehte Pasta mit Safran und Salsiccia) und Culurgiones (Ravioli mit Spinat oder Kartoffeln gefüllt) die beliebtesten Eingangsgerichte zu einer ausgedehnten Tafelfreude. Für den kleinen Hunger eignen sich Panadas (mit Fleisch und Kartoffeln gefüllt) und Sepadas (mit frischem Pecorino und Honig) . Wie auf allen italienischen Tischen darf das Brot als Dauerbegleiter nicht fehlen, darunter das hauchdünne Carasau und das dickere , ebenfalls mit Olivenöl garnierte und lang haltbare Pistoccu. Als Nachtisch beliebt sind die aus Mandeln hergestellten Amaretti , die gerne auch in Verbindung mit dem trockenen Vernaccia gereicht werden. Das gleiche gilt für die aus Mandeln, Nüssen und Rosinen gefertigten Pabassinos. Sardinien wäre keine Insel, wenn nicht auch Fischgerichte auf der kulinarischen Vorzugsliste stünden. Es sind vor allem Schwertfisch, Thunfisch, Seebarsch , Schnapperfisch und Bernsteinmakrele , die meist in gegrillter Form auf den Tellern der Feinschmecker landen. Eine Besonderheit bietet der aus der Meeräsche gewonnene Bottarga, ein gesalzener und in Scheiben servierter Fischrogen. Weit über die Insel verstreut hingegen ist traditionsgemäss das Porceddu, ein am offenen Feuer geröstetes und mit wilden Kräutern gewürztes Spanferkel. Krönender Abschluss einer ausgedehnten Mahlzeit bildet der in der Macchia wachsende Myrte-Strauch, aus dessen Beeren ein süsser Likör (Mirto) hergestellt wird. Salude a totu !