Wir wurden in den letzten Tagen häufiger gefragt, ob es normal sei, dass im Atlantik momentan so wenig Sturmaktivität zu beobachten ist. Die Antwort lautet: Ja, das ist ganz normal.
Der Saisonhöhepunkt in einer Atlantischen Hurrikansaison findet in den meisten Fällen im August und September, manchmal auch noch im Oktober statt. Mit den 2012 bisher bereits beobachteten 4 Zyklonen ALBERTO, BERYL, CHRIS und DEBBY liegen wir nicht nur im Vor-August-"Soll", sondern es wurden auch schon einige Rekorde aufgestellt. Die folgende kleine Tabelle zeigt bezogen auf die Atlantischen Hurrikansaisons 2006 bis 2011 das Verhältnis zwischen Tropischen Wirbelstürmen, die sich vor dem 1. August bildeten und denen, die sich nach dem 1. August bildeten.
Bildung Tropischer Stürme im Atlantik
vor August | ab 1. August
2006: 4 | 6 (60%)
2007: 2 | 15 (88%)
2008: 4 | 12 (75%)
2009: 0 | 9 (100%)
2010: 2 | 17 (89%)
2011: 4 | 14 (78%)
Total: 16 | 73 (82%)
Wir sehen, dass im 6-Jahresdurchschnitt mehr als 80% der Tropischen Zyklone im Atlantik erst nach dem 1. August entstanden. Dabei gab es Jahre, die extrem aus der Rolle fielen, wie zum Beispiel 2006, wo sich 40% der Atlantikstürme vor dem 1. August formten oder 2009, wo alle Tropenstürme im Atlantik erst nach dem 1. August auftraten.
Selbst wenn im Juli 2012, dessen erste Hälfte so gut wie vergangen ist, kein Wirbelsturm im Atlantik mehr entstehen sollte - es wird noch richtig losgehen. Potentiell bedroht werden dann die "üblichen Verdächtigen" in der Hurricane Alley sein, in erster Linie: Kleine Antillen, Puerto Rico, Dominikanische Republik mit Punta Cana, Kuba, Florida, Yucatán mit Cancún und Playa del Carmen an der Riviera Maya, Bahamas, die US-Ostküste und Bermuda.