Warum immer mehr Kinder chronisch krank werden Teil 2 (von 2)

 Bert Ehrgartner beschäftigt sich in seinem interessanten Film mit der Frage, warum immer mehr Kinder in den "Industrie-Ländern" an chronischen Erkrankungen, wie Neurodermitis, Allergien, Autismus, ADHS oder anderen Störungen leiden.

 

Im zweiten Teil (erster Teil hier) lesen Sie, wie sich der Kontakt zu Schmutz oder zuviel Hygiene auf die Entwicklulng unseres Immunsystems auswirken kann. Wie Asthma mit einem "Bauernhofmist-Cocktail" behandelt werden kann und wie Darmparasiten chronische Krankheiten verhindern.


Hygiene- Hypothese- Dreck Trainiert unser Immunsystem

Seit 30 Jahren forscht die Ärztin Erika von Mutzius in München über Asthma bei Kindern. Ihre Forschungen führten sie kurz nach der Wende, nach Sachsen, in Braunkohle-Gegenden. Dort wollte sie herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen der Luftverschmutzung und dem Auftreten allergischer Erkrankungen gibt. Das Ergebnis verblüffte die Forscherin: 18% der Kinder waren dort allergisch, Im "sauberen" Westen litten allerdings doppelt so viele Kinder unter allergischen Erkrankungen. An der Luftbelastung konnte es also nicht liegen.


Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit stieß Dr. von Mutzius dann darauf, dass Kinder, die im ländlichen Gebiet, vor allem auf Bauernhöfen aufwachsen, über ein stabileres Immunsystem verfügen und weniger allergisch reagieren. Für diesen "Immun-Effekt" muss der Bauernhof allerdings mit Tieren, vor allem Kühen, bestückt sein. Wichtig scheint eine Vielfalt an verschiedenen Tieren und damit an diversen Bakterien und schützenden Substanzen zu sein. Von Mutzius bringt auch noch Rohmilch ins Gespräch, die es kaum noch im Handel zu kaufen gibt. Durch die enthaltenen Bakterien in dieser unbehandelten Milch, kann nach v. Mutzius das Immunsystem stabilisiert werden.

 

Harald Rentz forschte ebenfalls zu diesem Thema. Er fand heraus, dass es einen kausalen Zusammenhang gibt, zwischen der Allergie-Asthma-Anfälligkeit und dem Bakteriengemisch des Bauernstalls. Er tropfte einigen Mäusen den in Wasser gelösten Stallstaub in die Nase und setzte anschließend alle Tiere (behandelte und unbehandelte) einem Sprühnebel mit Asthmaauslösenden Substanzen aus. Die unbehandelten Tiere reagierten mit einer typischen Entzündung der Lungenbläschen. Die Mäuse, die den Mist eingeträufelt bekamen, waren jedoch vor dem Asthma geschützt. Dieser Schutz geht sogar über die Generation hinaus. Bekommt eine schwangere Maus den Bakteriencocktail, sind auch deren Kinder geschützt, obwohl diese das Gemisch nicht eingeträufelt bekamen. Die Bakterien stellen in dem Fall einen Schutz dar.

 

Da viele Stadt-Kinder nicht so häufig in die Nähe eines Bauerhofes kommen, könnten Haustiere hier einen Bauernhof Ausgleich bewirken, da die Tiere durch den Fremdbakterienkontakt bei den Kindern das Immunsystems zum Training animieren. 

 

Hygiene-Sprays und  ständiges Putzen verhindern ebenfalls eine optimale Entwicklung des Immunsystems bei Kindern. Auch wenn der Nuckel herunter fällt, muss dieser nicht anschließend abgekocht werden. Unser Immunsystem braucht das Training, um sich gut entfalten zu können und nicht über zu reagieren.

Die Auswirkung von Würmern auf unser Immunsystem

Die Parasitologin Dr. Maria Yazdanbakhsh forscht in Indonesien daran, welche Auswirkungen der, im ländlichen Gegenden übliche, Wurmbefall bzw. die Darmparasiten im Darm bei Kindern auf deren Immunsystem besitzt. Sie kam zu dem Ergebnis: die Darmparasiten unterstützen die Blutzuckerregulierung, schützen vor Diabetes und machen das Immunsystem toleranter, ohne es zu schwächen. Doch wie machen die Würmer das? Es wurde festgestellt, dass die Würmer einen bestimmten Stoff abgeben, um das Immunsystem zu "besänftigen", damit diese Parasiten selbst nicht bekämpft werden. Bald nach einer Entwurmung traten signifikant mehr Allergien auf.

Schon bei indonesischen Babys fanden sich im Nabelschnurblut vielfach mehr Immunglobuline. Die Babys in Europa haben diese nicht, hier ist das Immunsystem nicht aktiviert. Die Frage ist nun, wie es zu einem so stabilen Immunsystem kommt? Ob es an der naturbelassenen Nahrung liegt, das ständige Spielen im Freien, oder an den Darmparasiten? Hier muss die Wissenschaft noch weiter forschen.

Welchen Anteil hat die Nahrung auf chronische Krankheiten?

Kinder sind besondere Konsumenten. Die Nahrungsmittel werden ganz speziell auf die Kinder abgestimmt. Es geht vor allem ums Geld und wer die Vorlieben der Kinder kennt, macht am meisten Profit. Dabei ist es meist unwesentlich, ob die Nahrungsmittel naturbelassen sind, oder künstlich hergestellt wurden. Je bunter, süßer oder knackiger- desto besser. 

 

Fast alle Produkte enthalten viel Zucker. Die Hersteller benutzen jedoch verschiedene Zuckerbegriffe auf der Deklaration, damit Mehl an der ersten Stelle steht, denn sonst würde das Produkt niemand kaufen. Enthalten sind häufig E-Zusatzstoffe, Emulgatoren, Aromen und anderes - niemand weiß, wie sich dieser Chemiemix auf die Gesundheit auswirkt.



Lesen Sie hier Teil 1 zum Artikel.


(c) Heike Dahl




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