Warum ich mich in Gran Canaria verliebt habe + Video

Von Writteninredletters

Es hat etwas gedauert, doch endlich ist es soweit. Mein Travel Diary zur Gran Canaria Reise Anfang Januar ist endlich online. Ich habe den Urlaub nicht nur in Fotos und Text, sondern auch in Form eines Videos dokumentiert, das ihr am Ende des Posts findet. Außerdem habe ich mir überlegt, zwei Beiträge zu unserer kurzen Reise zu verfassen. Heute geht es um die Dinge, die mir an Gran Canaria besonders gut gefallen haben, Dinge die mich überrascht haben und die mir in Erinnerung geblieben sind. In ein paar Tagen wird es noch mal einen gesonderten Travel Guide dazu geben, wie man aus wenigen Tagen Gran Canaria das Beste rausholt. 

Las Palmas de Gran Canaria

Las Palmas ist die Hauptstadt von Gran Canaria und teilt sich mit Santa Cruz auf Teneriffa den Regierungssitz der Kanaren. Die Stadt, die fast 400.000 Einwohner zählt, ist im Norden der Insel gelegen. Hier haben wir für unseren Aufenthalt gelebt. Unser Hotel lag fast direkt am Strand. Nur knapp 200 Meter trennten uns von der Promenade. Dennoch fiel bereits hier die erste Außergewöhnlichkeit auf: Denn während die Strandpromenade sehr schön und gepflegt ist, wirken die Straßen davor ärmlich und verdreckt. Ein harter Kontrast also. Generell ist das etwas, das immer wieder ins Auge springt: Die touristischen Ecken sind modernisiert und gepflegt, die restliche Stadt wirkt wenig einladend. 

Ganz besonders aufgefallen ist uns das in einem etwas von der Altstadt abgelegen Stadteil am Berghang, der aus der Ferne betrachtet durch seine bunten Häuschen auffällt. "Das sieht doch super schön aus", haben wir uns gedacht, "statten wir dieser Ecke mal einen Besuch ab." Doch die bunte Atmosphäre verfliegt schnell, wenn man sich den Häusern nährt. Dann sieht man die abblätternde Farbe, die zerbrochenen Fensterscheiben und den Müll auf den engen Gassen. Außerdem war kaum eine Menschenseele zu sehen, es wirkte fast wie eine Geisterstadt und hatte etwas Gruseliges an sich. Dennoch waren die leeren Straßen, in denen wir uns wie Eindringlinge vorkamen, weil sich hier sonst kein Tourist hin verirrt, ziemlich faszinierend. Später haben wir übrigens erfahren, dass die kanarischen Inseln die höchste Arbeitslosenquote Spaniens haben. Kein Wunder also, das viele Ecken recht heruntergekommen wirken. 

Gran Canaria ist weniger touristisch als man denkt

Um ehrlich zu sein habe ich mit Gran Canaria und den kanarischen Inseln im Allgemeinen immer Pauschalurlaub und Massentourismus verbunden. Auf Teneriffa habe ich das auch ein wenig erlebt, aber dort waren wir auch während der Osterferien. Im Winter außerhalb der Ferienzeit war Gran Canaria überraschend einheimisch geprägt. Das klingt vielleicht ein wenig naiv, aber es erstaunt mich immer wieder, wie viele Leute an solchen Orten tatsächlich leben. Für mich als Touristin ist die Insel ein Traum: ewiger Sommer, Meer und auch noch Berge. Doch ein Leben dort, so abgeschnitten von der restlichen Welt könnte ich mir kaum vorstellen. 

Gran Canaria hat Geschichte

Obwohl Gran Canaria nicht so touristisch ist, wie ich zunächst dachte, lässt sich als Tourist auf der Insel natürlich dennoch einiges unternehmen. Unter anderem haben wir zwei Rundfahrten gemacht: Eine Stadtrundfahrt in Las Palmas (die ich für den Preis nicht unbedingt weiterempfehlen würde) und eine Inselrundfahrt (die ich persönlich sehr gut fand). Auf beiden Touren haben wir viele Hintergrundinformationen zur Geschichte der Insel erhalten. So findet man auf Gran Canaria und den Kanaren allgemein beispielsweise viele unterschiedliche architektonische Stile, da die Inseln sowohl von den Europäern, als später auch von den Amerikanern beeinflusst wurde. Denn in der Seefahrt waren sie ein strategisch wichtiger Punkt im Atlantik. 


Eine Geschichte, die mir außerdem besonders in Erinnerung geblieben ist, ist die der kanarischen Ureinwohner. Diese wurden von den spanischen Siedlern gezwungen, sich der Herrschaft der Neuankömmlinge unterzuordnen. Taten sie das nicht, so wurden sie als Sklaven verkauft. Die Guanchen (so hießen die Ureinwohner) wollten sich das nicht gefallen lassen und bekämpften die Spanier einige Jahre lang. Letztendlich unterlagen sie dem Feind jedoch. Daraufhin wird gesagt, dass viele Guanchen den Freitod wählten und sich gemeinsam einen Berg hinunterstürzen. Daran erinnert diese Statue, die vor einem der luxoriösten Hotels der Insel steht. 

Fun Fact am Rande übrigens: Der Name Gran Canaria hat einen tierischen Ursprung. Denn Gran Canaria heißt übersetzt soviel wie "Insel der großen Hunde". Anscheinend lebte hier eine besonders große Hunderasse. 

Gran Canaria hat Meer und Berge und ist perfekt zum Wandern

Ich mag sowohl Meer als auch Berge, oftmals muss man sich im Urlaub ja zwischen diesen beiden Polen entscheiden. Auf Gran Canaria hingegen hat man beides. Man kann sowohl ein paar entspannte Tage am Strand verbringen, als auch Wanderungen mit tollen Ausblicken genießen. Auch zum Mountain Biken soll die Insel sehr beliebt sein. Ich könnte mir tatsächlich sogar vorstellen, einmal einen reinen Wanderurlaub auf Gran Canaria zu verbringen. Gerade im Winter lädt das milde Klima wirklich dazu ein. 

Gran Canaria bietet mehr als man denkt

Zum Schluss möchte ich noch ein paar besondere Highlights der Reise hervorheben, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Gran Canaria einen eigenen Rum hat. Arehucas heißt der Zuckerohrschnaps, der hier angebaut und gebraut wird. Wir haben die Brauerei besichtigt und eine kleine Verköstigung gehabt. Obwohl ich nicht der größte Fan von hartem Alkohol bin, war das sehr interessant. 

Wie schon letztes Jahr auf Madeira hat mich auch dieses Jahr auf Gran Canaria wieder die viele Weihnachtsdeko fasziniert, die für mich so gar nicht ins sommerliche Bild passen will. Diese wird auch erstaunlich lange hängen gelassen. Immerhin sind wir erst nach den Heiligen Drei Königen angekommen und trotzdem war alles noch wunderbar weihnachtlich. 


Und, last but not least, bin ich auch ein echter Fan der Sandskulpturen, die man hier überall an den Stränden findet. Auf dem Bild seht ihr beispielsweise nur einen Teil einer ganzen Sandskulpturen-Galerie, die von verschiedenen Künstlern speziell zur Weihnachtszeit angefertigt wurde. 



Wenn ihr nun noch ein paar mehr Eindrücke von der Insel wollt, die noch besser die Atmosphäre widerspiegeln, schaut euch doch mein Video an: