Warum ich keine Existenzängste (mehr) habe und wie du sie ablegst

Blockieren dich Existenzängste dabei, eine Veränderung in deinem Leben anzustoßen oder rauben sie dir gar den Schlaf? Was sind diese Ängste eigentlich und wie werden sie überwunden? Ich möchte dir meine ganz persönliche Geschichte dazu erzählen und hoffe dir damit einige Zweifel nehmen zu können.

Wenn du auf Google nach dem Begriff Existenzangst suchst, dann findest du als Definition etwas wie “die Furcht davor, in der Welt nicht bestehen zu können” oder “die eigene Existenz zu verlieren”. Kann ich denn wirklich meine Existenz verlieren? Ich denke nicht.

Es gibt allerhand gute Ratschläge von sogenannten Experten und Hobby-Psychologen. Ein Einwand von einem Leser auf die Frage “Was tut ihr gegen Existenzängste?”, hat mich besonders schmunzeln lassen:

“Ich schau mir dann immer eine dieser Doku-Soaps an. Dann weiß ich, dass es anderen noch viel beschissener geht als mir.”

Weitere Vorschläge waren Rotwein trinken, einen guten Film schauen oder mit Freizeitaktivitäten ablenken. Mal ganz ehrlich, das sind doch keine echten Lösungen, um Existenzängste zu bekämpfen? Damit werden die Ängste kurzfristig verdrängt, ganz sicher aber nicht ausgeräumt.

Den Begriff Existenzangst benutzen wir doch eigentlich immer dann, wenn es um finanzielle Sorgen geht oder wir vor einer ungewissen Zukunft stehen. Um diese Ängste aus dem Kopf zu verbannen, müssen wir also die Unsicherheit über unsere Zukunft minimieren.

Selbstzweifel und Ängste können wir uns nur dann nehmen, wenn wir diese rationalisieren und richtig einordnen (Stichwort: Worst Case). Gibt es Indizien dafür, dass unsere Zweifel berechtigt sind wie z.B. fehlende Kenntnisse oder Feedback von Freunden? Oder reicht es schon aus, wenn wir unseren Zweifeln positive Gedanken gegenüberstellen?

Male dir nicht immer den Worst Case aus, sondern stelle deinen Zweifeln den Best Case gegenüber – Vorfreude statt Verlustangst, das sollte dein Motto in der Zukunft sein!

Das diese Ängste besonders bei Selbständigen auftreten ist kein Wunder, denn wir sind selbst verantwortlich für unsere berufliche Zukunft und unser Einkommen. Für mich ist das allerdings kein Risiko, es ist vielmehr eine Chance.

Anders als Angestellte können wir als Selbständige unsere Zukunft selbst bestimmen. Kein befristeter Arbeitsvertrag und keine Sparpläne im Unternehmen können dazu führen, dass wir einer Entlassung oder Einschnitte beim Einkommen tatenlos zusehen müssen.

Für uns Selbständige ist das Netz mit doppeltem Boden zwar dünner geworden, es verschwindet jedoch nicht. Wir werden bei einem Fall nicht mehr ganz so stark vom Sozialsystem abgefedert, können uns unser Sicherheitsnetz aber selbst stricken.

Ein Erlebnis, das meine Existenzängste relativiert hat

Bevor ich 2006 für ein Jahr nach Australien gegangen bin, hatte ich ein ziemlich gefestigtes Leben in Deutschland. Einen guten bezahlten Job mit Personalverantwortung, eine ernsthafte Beziehung und eine nette 3-Raum-Wohnung in Berlin.

Stellenabbau im Unternehmen, die Trennung von meiner damaligen Freundin und eine innere Unzufriedenheit führten dann innerhalb von wenigen Wochen dazu, dass ich vor dem Nichts stand. Relativ spontan entschloss ich mich für eine Auszeit und saß im nächsten Flieger nach Australien.

Meine spärlichen Ersparnisse waren schnell aufgebraucht und ich lebte immer wieder von der Hand in den Mund. Die Sicherheiten, die ich mir jahrelang so mühsam aufgebaut habe, gab es auf einmal nicht mehr.

Je weniger ich von materiellen Dingen abhängig war, desto weniger konnte ich verlieren, wodurch meine Verlustängste drastisch abnahmen.

Ich will nicht sagen, dass ich beim Anblick meines leeren Bankkontos nicht auch mal Ängste durchlebt habe, aber meine Erfahrungen in diesem Jahr haben mich gelehrt, dass es immer eine Lösung gibt.

Meinen finanziellen Tiefpunkt hatte ich, als ich in Perth ankam. Nachdem es in Adelaide unmöglich war einen Job zu finden, habe ich mir mit dem letzten Geld eine Mitfahrgelegenheit nach Perth organisiert. Dort angekommen hatte ich nicht mal mehr genug Geld für ein günstiges Zimmer.

Ich habe dann in einem Hostel jeden Morgen zwei Stunden geputzt und durfte dafür kostenlos übernachten. Zur Mittagszeit war ich jeden Tag für eine Stunde in einem indischen Restaurant und habe Tische geputzt. Als Gegenleistung durfte ich mir vom Buffet mitnehmen, was ich wollte. Abends habe ich Pizza ausgefahren und in der verbliebenen Zeit wurde nach Jobs geschaut.

Nach dem kurzen Tief habe ich einen gut bezahlten Job gefunden und es ging wieder aufwärts. Wenn mich dieses Erlebnis eine Sache gelehrt hat, dann dass die vermeintliche Angst des Existenzverlustes nicht eintrifft. Selbst ohne soziales Netz, welches wir in Deutschland haben, werde ich nicht auf der Straße landen und keinen Hunger leiden.

Auch wenn ich heute nicht mehr in diese Situation zurückfallen möchte, würde ich zur größten Not aber auch wieder Kellnern gehen, Pizza ausfahren oder Deutsch unterrichten. Das ist ein Worst Case, mit dem ich (vorübergehend) gut leben kann.

Was ich machen würde, wenn ich heute “meine Existenz verliere”

Hast du dir schon mal überlegt, was der Worst Case für dein Business oder deine Situation ist? Die irrationalen Ängste werden in der Regel ganz klein, wenn du diese rationalisierst. Mein Worst Case sieht so aus:

  • Amazon stellt sein Affiliate Partnerprogramm ein
  • Google straft alle meine Webseiten ab
  • alle Blogleser und Mitglieder von My Wireless Life kehren mir den Rücken
  • ein Rechtsstreit führt zum finanziellen Ruin meines Unternehmens

Alle diese Dinge sind sehr unwahrscheinlich aber sicher nicht ausgeschlossen. Deshalb mache ich mir so meine Gedanken darüber, jedoch ohne Angst um meine Existenz zu haben.

Sollte der Worst Case wirklich eintreffen, dann würde ich mit meinem letzten Ersparten in ein Land mit niedrigen Lebenshaltungskosten fliegen, dort meine benötigten 500 Euro im Monat mit Aushilfsjobs verdienen und mir nebenbei ein neues Online Business aufbauen.

Ich weiß, dass ich jederzeit als Freelancer, durch Coaching oder als Affiliate Marketer wieder Geld verdienen kann. Es würde keine zwei Monate dauern, bis ich finanziell wieder auf den Beinen bin. Dieses Selbstbewusstsein habe ich in den letzten Jahren erlangt, indem ich viel Know-How in meinem Bereich gesammelt habe.

Mein Ratschlag an dich: Je mehr Expertise du dir in einem bestimmten Bereich aneignest, desto unabhängiger machst du dich von externen Einflüssen, die du nicht beeinflussen kannst. Je mehr Know-How du hast, desto selbstbewusster gehst du mit Risiken und desto weniger Zukunftsängste wirst du haben.

Existenzängste werden durch die Minimierung von Risiken bekämpft. Echte Sicherheit entsteht nicht durch materielle Abhängigkeiten, sondern durch Wissen und Erfahrungen.

Vielleicht wirst du jetzt sagen, dass es für mich nicht viel zu verlieren gibt und für dich als Elternteil oder jemand mit einem höheren Lebensstandard die Situation ganz anders aussieht …

Das mag ein berechtigter Einwand sein, besonders wenn du für andere Menschen verantwortlich bist. Doch für deine materiellen Abhängigkeiten, die zu Verlustängsten führen, bist nur du verantwortlich.

Wie sieht dein Worst Case aus und was würdest du machen, wenn er eintrifft?

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