Ich weiß nicht, ob dieses Thema unter Buchbloggern schon oft aufkam, ebenso bin ich mir unsicher, ob sich nicht der ein oder andere jetzt auf den Schlips getreten fühlt und innerlich schreit: Was fällt dir ein? Weißt du, wie viel Mühe ich mir mit diesen Besprechungen gebe? Und keine Sorge, ich möchte keinesfalls sagen, jeder Blogger, der viele Wörter für seine Posts benutzt, ist gleichzeitig ein schlechter Schreiber. Vielmehr möchte ich beichten, dass ich zwar gerne dicke Romane lese, aber ungern aufwendige Rezensionen dazu. Ihr wollt gute Gründe? Die könnt ihr haben:
- Ich lese Rezensionen um mich selbst neugierig zu machen. Das bedeutet auch, dass ich es nicht mag, wenn man mir die ganze Story des Buches von Anfang bis Ende vorleiert. Ich weiß, das mag einigen zusagen, weil sie sich dann sicher sein können, dass ihnen das Buch gefallen wird, aber gleichzeitig nimmt es einem auch das Gefühl des Selbsterkundens, des Eintauchens in eine noch fremde Welt. Dafür lese ich und ich möchte nicht, dass mir das genommen wird.
- Weniger ist meistens mehr.Mir sind kurze, knackige Besprechungen, die mit wenigen Worten viel aussagen, wesentlich lieber, als ihre ewiglangen Geschwister, die zwar nette Umschreibungen finden, aber genauso gut auch die Rezension zu einem anderen Titel des Genres sein könnten. Klar, ich bin ein Fan von metaphorischer Sprache, aber wenn sie nur dahingetippt wird um schön zu klingen, zum Buch aber kaum etwas aussagt, bringt sie einem gar nichts.
- Bücher werden totbesprochen. Das ist zwar eigentlich kein Problem der einzelnen Person, sondern der ganzen Bloggerwelt, aber wenn Bücher in einem gewissen Zeitabschnitt sehr beliebt sind, dann findet man fast auf jedem zweiten Buchblog eine Besprechung dazu. Hier finde ich es angebracht, wenn man versucht, nicht alles bereits Bekannte noch einmal runterzurattern - schließlich kann man beim Bekanntheitsgrad des Buches davon ausgehen, dass jeder die Grundstory kennt - sondern versucht, seine eigene Meinung in den Fokus zu setzen. Was macht diesen Roman lesenswert? Was ist besonders an ihm?
Das soll in keiner Weise ein Regelbuch oder eine Anleitung sein, wie ihr eure Rezensionen zu schreiben habt, schließlich ist das meine subjektive Meinung und meine Art der Besprechung können sicherlich auch viele nicht ausstehen (mal ganz davon abgesehen, dass mir meine eigenen Texte oftmals schon zu lang sind). Jedoch fällt mir in letzter Zeit immer wieder auf, dass sich die Leute wundern, warum ihre Beiträge nicht kommentiert werden, warum sich scheinbar keiner die Mühe macht, die Rezensionen komplett zu lesen. Ich möchte mit diesem Post nicht sagen, dass ich die Antwort gefunden hätte, aber vielleicht trägt dieser Fakt ja teilweise dazu bei.
Schlussendlich möchte ich noch sagen, dass ich natürlich auch auf Blogs vorbeischaue, die in meinen Augen eigentlich zu lange Rezensionen veröffentlichen. Was die Autoren für mich dann aber richtig machen, sind ausdrucksstarke Fazits, zu denen ich dann gerne runterscrolle. Ich weiß, oftmals liest man ein Buch und man glaubt, da gäbe es so viel zu sagen, so viel zu berichten, das könne man niemals in zwei oder drei Absätze zusammenpressen, aber es gibt andere Blogs, die ich furchtbar gerne besuche, und die schaffen das ganz famos., mit ihrem eigenen Stil und Charme.