Warum haben wir an Ostern eigentlich frei?

Von Sabienes @sabienes

Mein allerneuester Artikel auf Sabienes TraumWelten:

Frohe Ostern!

Genau genommen findet heute gar kein Webmasterfriday statt, weil dieser im Osterurlaub weilt. Aber er regt dennoch zu einem österlichen Thema über Religion im Besonderen und Ostern im Speziellen an.

Ostern und Religion

Normalerweise blogge ich nicht über religiöse Themen, zumindest nicht im Schwerpunkt. Denn zum einen ist mir jeglicher missionarische Eifer fremd, was auch ganz gut ist, weil ich zum anderen für mich eine dermaßen krude Form von Religiosität erfunden habe, die es mir schwer macht, sie anderen Menschen zu erklären.
Aber Ostern ist so eines der Feste, bei denen es egal ist, welcher Religion man nachgeht, denn man kann sich diesen Feiertagen – ähnlich wie an Weihnachten – kaum entziehen.
Das Osterfest bedeutet für die Kinder Schulferien und für die meisten Arbeitnehmer ganze 4 arbeitsfreie Tage! Dementsprechend voll sind auch die Autobahnen und die Supermärkte – ein Umstand, wegen dem manch einer ganz schnell vom Glauben abkommen könnte.
Ostern ist ein uraltes Fest. Die Juden feiern zu dieser Zeit Pessach, die Germanen und Kelten begingen Ostara. Ich habe einmal vor gefühlten 100 Jahren einen Artikel über Ostern und Mythologie geschrieben – vielleicht interessiert er euch.

Wann ist Ostern?

Ostern ist ein bewegliches Fest und findet jedes Jahr an einem anderen Datum statt. Der Ostersonntag fällt immer auf den 1. Vollmond nach dem Frühlingsanfang.
Also: In diesem Jahr fand der offizielle Frühlingsanfang am 21. März statt, den Vollmond hatten wir am Mittwoch, den 23. März – demnach ist am kommenden Sonntag Ostern! (Die einzige Ausnahme stellen hier manche Ostkirchen dar, die sich nach dem Good Old Gregorianischen Kalender orientieren.)
Übrigens richten sich alle weiteren beweglichen Feste nach dem Osterdatum.

Warum haben wir an Ostern eigentlich frei?

Vier Tage nicht arbeiten müssen! Aber eigentlich sind wir Arbeitgeber hier beschissen worden. Denn früher (ziemlich viel früher) galt von Palmsonntag (Einzug Jesus in Jerusalem, Beginn der Karwoche) bis zum Weißen Sonntag eine allgemeine Arbeitsruhe, damit die Gläubigen das Martyrium von Jesus ausgiebig genießen konnten. Sogar noch bis in die 50er Jahre hinein waren zumindest in der Karwoche manche Geschäfte geschlossen.
Davon ist nur noch der Kern der 4 (bzw. 5) wichtigsten Tage in der Passion Christi übrig:

Gründonnerstag

Am Gründonnerstag fand das Letzte Abendmahl samt Fußwaschung statt. Darauf nimmt die Liturgie während der Heiligen Messe dann auch Bezug und sogar der Papst wäscht ausgewählten Gläubigen die mit Sicherheit wohl duftenden und frisch gewaschenen Füße. Ansonsten ist dieser Tag kein freier Tag, denn das Martyrium begann ja erst in der Nacht zum Freitag. Aber man sollte sich schon mal auf die kommenden Tage vorbereiten.

Karfreitag

Laut der Überlieferung wurde Jesus an diesem Tag verurteilt und ans Kreuz genagelt, bis er dann letztendlich starb. Eine wirklich schaurige und grausame Foltergeschichte, an der man Buße tun und fasten sollte. Ein guter Grund also, nicht zu arbeiten, um sich auf seine spirituellen Pflichten zu konzentrieren. Deswegen darf am Karfreitag und Ostersamstag nicht nicht gefeiert oder laut musiziert werden, denn dies sind sogenannte stille Tage.

Ostersamstag

Der Ostersamstag oder Karsamstag ist der stillste Tag im Kirchenjahr, denn an diesem Tag wird der Totenruhe Christi Rechnung getragen. Es werden keine „fröhlichen“ Sakremente gespendet, wie Taufe oder Eheschließung und die Kirchenglocken läuten auch nicht. Denn diese sind bereits am Gründonnerstag nach Rom geflogen.

Ostersonntag

Der Ostersonntag ist tatsächlich der wichtigste Tag im Kirchenjahr. Man feiert die Wiederauferstehung von Jesus Christus und den Tatbestand, dass nun alles wieder gut wird. Wenn ihr noch nie eine Osternacht in einer Kirche erlebt habt, solltet ihr das unbedingt nachholen. Zuerst ist alles ziemlich dunkel. aber ab Mitternacht geht plötzlich das Licht an und alle Glocken (die von ihrem Ausflug zurückgekehrt sind) läuten wieder. Oft finden in dieser Messe Kindstaufen und Hochzeiten statt und es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre.
Natürlich kann man an einem solchen Tag nicht arbeiten, zumal er ja ein Sonntag ist und man sehr viel Zeit für die Ostereiersuche und für den Oster-Brunch verwenden muss.

Ostermontag

Der Ostermontag ist wie der Pfingstmontag und der 2. Weihnachtsfeiertag ein zweiter, „nachgelegter“ Feiertag. Warum dieser Tag arbeitsfrei ist, hat vielleicht pragmatische Gründe. Denn wenn die Gläubigen den Ostersonntag mit allen Schikanen gefeiert haben, hatte am nächsten Tag keiner mehr Lust, um zur Arbeit zu gehen.
Laut dem Lukasevangelium trafen am dritten Tag nach der Kreuzigung zwei Jünger den Jesus auf der Straße nach Emmaus und haben das natürlich gleich überall herumerzählt. Und das war dann genug Grund, zu feiern!

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Ich hoffe, meine Ausführungen hinsichtlich Ostern haben euch gefallen und vielleicht habt ihr sogar etwas Neues gelernt!
Wenn nicht, macht das auch nichts. Auf jeden Fall wünsche ich euch

Frohe Ostern!

Foto: Schicke Osterdeko, gesehen bei den Hamburger Landungsbrücken ©sabienes.de
Text: Warum haben wir an Ostern eigentlich frei? ©sabienes.de
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Der Artikel Warum haben wir an Ostern eigentlich frei? erschien zum ersten mal auf Sabienes TraumWelten.