Die Lebensmittelerzeuger des Landes Brandenburg sind weiß Gott nicht zu beneiden. Denn es drängt sich regelrecht der Eindruck auf, dass im Lande Brandenburg gilt: Too many chiefs and not enough indians wie einst die Amerikaner zu sagen pflegten.
Es gibt zwar mit dem pro agro e.V. , dem Brandenburger Ernährungsnetzwerk BEN, der Brandenburgischen Landwirtschaftsakademie um nur einige Beispiele zu nennen unendlich viele aus öffentlichen Steuermitteln finanzierte Einrichtungen mit den immer wieder gleichen Entscheidern.
Es gibt aber a) keinerlei Möglichkeit in einem Portal Lebensmittel aus Brandenburg zu ordern und schon gar nicht findet man in Masse Brandenburger Lebensmittel in hiesigen Supermärkten bekannter Ketten. Nur ab und an findet man dann doch einen Hersteller wenn man lange gesucht hat. Aber welcher Kunde macht das schon?
Der Kunde geht ja nicht in erster Linie den Supermarkt, um Produkte der Marken ABC zu kaufen, sondern der Kunde geht in den Supermarkt weil er Eier, Milch, Butter usw. usf. kaufen möchte.
Komisch nur, dass dort aber Hersteller aus Mecklenburg Vorpommern, Sachsen, Sachsen Anhalt und Thüringen mehr als präsent sind. Bekanntlich hatten diese Bundesländer vor 20 Jahren die gleichen Startbedingungen wie Brandenburg. Auch sie gehörten wie Brandenburg zum Beitrittsgebiet. Und Brandenburg hatte sogar noch einen wesentlichen Vorteil. Mittendrin liegt die Millionenstadt Berlin. So etwas haben die anderen nicht.
So war es für uns heute regelrecht erschreckend als wir auf Grund einer Kundenanfrage im Mitgliederverzeichnis des pro agro e.V. nach Herstellern recherchierten. Dieses ist nämlich nur alphabetisch sortiert verfügbar. D.h. man kann nicht so einfach sagen, zeige mir alle Fleischer, Fischer oder bsopw. Spargelbauern an. Wozu auch? Es reicht ja, dass unter dem Buchstaben T jede Menge Tourismusverbände zu finden sind.
Weiterhin stellten wir bei Anrufen fest, dass dieses Herstellerverzeichnis alles andere als aktuell ist. Mal geht ein gesetzter Link zum Hersteller nicht, mal schreibt der Produzent auf seiner Seite, dass diese gerade aktualisiert wird und mal sagt auch ein Hersteller er produziere gar nicht mehr das auf pro agro genannte Produkt.
So ist nun wahrlich kein Blumentopf zu gewinnen. Nachdem wir uns schon einmal 2007 mit besagter Thematik beschäftigten bleibt nach vier Jahren nur zu sagen, außer Spesen nichts gewesen. Schade eigentlich. Brandenburg war zu Fontanes Zeiten der Obst- und Gemüsegarten Berlins.