Warum Günther Jauch keinen „liebevollen Kontakt“ mehr zu seiner Mutter pflegt

Von Stenographique @stenographique

Enten sind in der Welt von Yellow- und People-Press keine Seltenheit und in aller Regel nicht einmal erwähnenswert. Mitunter gelingt es den Best-Ager-Blättern aber, besonders kuriose Meldungen zu kreieren. Jüngstes Beispiel: Die Programmzeitschrift „die 2„. Das zur WAZ-Gruppe gehörige Blatt hatte kürzlich eine gewohnt prosaische Fotoreportage über Deutschlands beliebtesten Schwiegersohn der Kernzielgruppe von „die 2″ gedruckt und darin in blumigen Worten beschrieben, wie es um die familiären Verhältnisse im Hause Günther Jauch stehe. Unter anderem lobte die Zeitschrift den „bis heute liebevollen Kontakt“ zu seiner Mutter Ursula, die in einer Villa in der Nähe des Sohnes bei Potsdam lebe.

Das sieht der Millionärs-Moderator jedoch anders und setzte erfolgreich eine Unterlassung gegen den WAZ-Konzern durch. Doch damit nicht genug der Schmach: Nun muss „die Zwei“ außerdem eine Gegendarstellung drucken, in der Jauch erklärt, wie das Verhältnis zu seiner Mutter tatsächlich beschaffen ist. Und die ist an Skurilität nur schwer zu überbieten…

So erklärt Jauch die Hintergründe seiner juristischen Bemühungen gegen die Behaupten der Zeitschrift wie folgt: „Ich pflege zu meiner Mutter keinen Kontakt mehr. Sie lebt auch nicht in einem Altersheim unweit meiner Villa in Potsdam. Vielmehr ist meine Mutter vor sechs Jahren verstorben.“ Der Branchendienst Meedia hat bei der Chefredaktion um eine Stellungsnahme gebeten, sei aber abgewiesen worden. Stattdessen erklärte der Verlag, es sei „bedauerlicherweise ein Fehler unterlaufen, den wir selbstverständlich korrigieren werden“. Eine Wahl bleibt den WAZ-Leuten schließlich auch nicht, wenn Jauchs Anwälte erfolgreich aus allen juristischen Rohren feuern…

Zu „die 2″: Das TV-Programmheft landet wöchentlich Samstags beim Kiosk und zeichnet sich laut der WAZ-Gruppe durch seinen frühen Erscheinungstermin aus. Das Durchschnittsalter der knapp 300.000 (und zu 80% weiblichen) Leser liegt bei 56,6 Jahren. Wer wie Jauch auch einmal eine Stellungsnahme im Blatt abdrucken lassen möchte, ist bei einer ganzseitigen Farb-Anzeige mit 4.040 EUR dabei.