Die nachweislichen Anfänge des "gelato artigianale" sind mit italienischen Namen wie dem sizilianischen Koch Francesco Procopio (1686) und dem Genueser Giovanni Bosio (1770) verbunden. Gegenüber dem industriell hergstellten zeichnet sich das handwerklich gefertigte Speiseeis durch Frische, Qualität und Nährwert der Zutaten aus. Dazu gehören je nach Grundrezept (crema, uova, ciocolato) neben frischer Milch und Sahne auch eine ausgeklügelte Mischung aus verschiedenen Zuckern (Saccharose, Fruktose, Dextrose , Glukose) , die für die richtige Konsistenz und Stabilität sorgt. Bei dem sowohl auf Milch- als auch reiner Wasserbasis (sorbetto) hergestellten Fruchteis sind Art und Zustand des verwendeten Obstes massgebend. Industrielles Speiseeis hingegen verwendet Milchpulver, Aromen, Konzentrate und Farbstoffen, in der Regel auch mehr Fett. Doch kein Speiseeis kommt ohne Luft aus: Beim gelato artigianale geht der Anteil bis 35% , beim industriellen Speiseeis ab 70% aufwärts. Mit Abstand die wichtigste Zutat ist nach einhelliger Expertenmeinung eindeutig eines : die Phantasie ! Der Kreativitat sind deshalb auch in geschmacklichen Randbereichen wie Gemüse , scharfe Gewürze oder Alkoholika (Grappa, Likör, Prosecco, Chianti) keine Grenzen gesetzt . Wer das professionell erlernen möchte, kann sich beispielsweise an der Gelato University von Carpigiani in Bologna in Wochenkursen ausbilden lassen. In Italien lässt sich das geschmackliche Abenteuer landesweit in mehr als 35.000 Eissalons oder ein Mal im Jahr auch beim Firenze Gelato Festival geniessen. Buon appetito!