Eine vermeintliche Lohnlücke von 23 Prozent zu Lasten der Frauen – eine Behauptung, die statistisch nicht haltbar ist – wird in unseren Medien tagtäglich als immenses Problem behandelt. In meinen Büchern sowie hier in meinem Blog Genderama habe ich immer wieder darauf hingewiesen, wie sehr sich das Lohngefälle in Wahrheit vielfach längst zu Lasten der Männer dreht.[..]
So lautet die Titelgeschichte der aktuellen Ausgabe des Time-Magazins, Marktführer unter den Nachrichtenmagazinen der USA: The Richer $ex. In dem Artikel geht es darum, dass im Jahr 2009 bereits in fast 40 Prozent der amerikanischen Haushalte die Frau mehr verdiente als ihr Mann. Bemerkenswert ist der Untertitel dieses Beitrags, der ebenfalls auf dem Cover der TIME zu lesen ist: “Frauen überholen Männer als Amerikas Brotverdiener. Warum das gut für jeden ist.”
Ah ja. Wenn Männer angeblich deutlich mehr verdienen als Frauen ist das nichts, worauf Männer stolz sein können, sondern ein himmelschreiender Skandal, der in etlichen Medien angeprangert wird und zu dessen Bekämpfung es die unterschiedlichsten politischen Aktionen gibt. Kaum kann man die Augen nicht länger vor der Tatsache verschließen, dass Frauen inzwischen die Männer überholen, präsentieren unsere Medien das noch nicht einmal als simple Nachricht, über die sich jeder Leser sein eigenes Urteil bilden kann, sondern von Anfang an verbunden mit der Interpretation, warum DIESES Lohngefälle natürlich gut und sinnvoll sein wird.[..] Genderama
Ein kurzer und prägnanter Beitrag zum Thema Lohndiskriminierung.