Warum es mit dem Nagelbett nichts wird

Von Lesenblog

Romain Puértolas “Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem Ikea-Schrank feststeckte”, 304 Seiten, S. Fischer, 16,99 €, ISBN: 978-3100003959;

Ein Nagelbett (mit 15.000 rostfreien Nägeln) für nur 99 Euro? Logisch: Ikea. Als der indische Fakir Ayarajmushee Dikku Pradash das Angebot im Katalog sieht, ist klar. Das muss er haben. Und so fliegt er nach Paris und bittet den Taxifahrer ihn in das schwedische Möbelhaus zu bringen. Eine absurde Geschichte? In der Tat.

Aber es geht noch weiter. Unser indischer Freund bezahlt die Taxifahrt mit einem gefälschten 100-Euro-Schein, was den Taxifahrer, Mitglied einer mächtigen Gitanes-Sippe, ziemlich verärgert. Und im Möbelhaus selber ist der junge Mann völlig überfordert, flirtet mit einer Französin, wird zum Essen eingeladen, zieht es aber vor, die Nacht im Möbelhaus zu verbringen.

Dort steht aber gerade ein Wechsel in der Ausstellung an, einige Möbel werden verladen, um nach England gebracht zu werden, darunter auch der Schrank, in dem sich der Fakir versteckt hat. Und auf der Fahrt dorthin lernt er auch noch afrikanische Flüchtlinge kennen, die als blinde Passagiere unterwegs sind …

Turbulent, aufregend, witzig und immer wieder überraschend ist dieser Schelmenroman, der mit dem Thema Flüchtlinge sogar noch einen ernsten Hintergrund hat. Und noch dazu viele Lebensweisheiten enthält.

Bewertung: *****