Es gibt immer wieder Momente, da könnte ich an die Decke gehen. Es gibt nicht allzuviel, dass mich aus der Fassung bringt. In den letzten 15 Jahren ist so viel passiert, dass ich problemlos über manchen Dingen stehen. Das klingt arrogant und abgeklärt? Vielleicht, oder auch nicht. Ich bin schlichtweg bei mir angekommen und auch recht bescheiden geworden. Außerdem lebe ich gerne nach dem Prinzip "Leben und Leben lassen". Darauf wird man in diesem Blog immer wieder stoßen.
Wo ich jetzt stehe, wurde mir wie anderen nicht in den Schoß gelegt. Ich stand früh auf eigenen Beinen, verdiente mein eigenes Geld und Hotel Mama kenne ich nicht. Es war ein harter Weg bis hierher. Vor allem zu mir selbst. Daher lasse ich mich auch nicht gerne "klein" machen. Für mein Hausfrauendasein habe ich mich entschieden und bin sehr zufrieden. Doch meinen vor allem die Verwandten mir hier immer einen Seitenhieb verpassen zu müssen und mischen sich permanent ein. Wie ich mein Kind ernähre, warum es nicht regelmäßig Süßkram vorgesetzt bekommt, ich ihn nicht am Höndchen durch die Gegend gezerrt habe, damit er doch läuft. Hallo? Er ist hypoton und bekam nicht einfach so 1,5 Jahre Physiotherapie. Er braucht eben für alles motorische etwas länger. Das nicht anerkennen zu wollen, da wir in dieser Familie so perfekt sein müssen, nervt mich kolossal. Aber auch außerhalb der Familie habe ich die superklugen Erziehungstipps über. Ich kann es nicht mehr hören, was sich Nachbarn, Passanten oder Andere herausnehmen. "Frau K., ihr Sohn spricht nie mit mir? Stimmt mit ihm was nicht" Hallo Frau Nachbarin? Er ist 20 Monate und ich hätte auch keine Lust, mit jedem zu quatschen, der ungefragt seinen Kopf in den Buggy steckt. Oder der Knüller auf der Strasse. "Du bist aber müde. Deine Mama sollte dich mal hinlegen." Ohne Kommentar. Aber auch vor den eigenen vier Wänden gibt es kein Halten. Auch bietet sich die weibliche Verwandtschaft des Mannes wieder an. Ich und nur ich entscheide, ob ich Gardinen anbringe, was für Möbel gekauft werden und wieviel Deko angebracht wird.
Ja, ich habe den Kaffee auf. Es geht mir auf den Senkel rund um die Uhr ungefragt befürwortet zu werden. Warum ich das hier und nicht bei den betreffenden Personen anbringe? Tue ich. Keine Sorge :-) Die Fage, die ich mir stelle, ist wieviel ich dagegen halten kann und soll? Beim Fremden kann ich schon direkter werden. Bei der Schwiemu z.B. wird es heikler. Selbst ist sie zwar sehr hilfsbereit und lieb zum Mini, aber auch dominant. Ansich kein Problem. Doch es ist mein Leben, mein Kind und meine Entscheidungen und sie nicht meine Mutter. Gerade in der Hausbauphase und die Erziehung des Minis betreffend, treffen gerne Welten aufeinander. Dem Frieden zu Liebe und da wir ja sonst gut klar kommen, versuche ich mich zurückzuhalten, aber manchmal.......
Außerdem ist das Bloggen ein Ventil für mich. In der Familie weiß keiner davon und wenn jetzt
doch, dann ist das eben so.
Für alle da draußen, die meinen Mütter und Hausfrauen ständig für dumm zu verkaufen und ungefragt ihren Senf zu allen Mütterthemen geben zu müssen, denen sage ich "Klappe halten". Jede Mutter hat ihren Stil und einen gesunden Instinkt. Wenn wir doch was wissen wollen, fragen wir euch!