Warum Erfahrungen so wichtig sind!

Von Wernerbremen

Ihr Lieben,heute Abend möchte ich Euch eine Geschichte von Peter Graf von Eysselsberg erzählen:„Napoleon und der Kürschner“
(ein Handwerker, der Tierfelle verarbeitet)
„Einst kämpfte Napoleon, als er mit einer großen Streitmacht Russland überfiel, mitten in einer kleinen Stadt, als er versehentlich von seinen eigenen Truppen getrennt wurde. Eine Gruppe russischer Kosaken erkannte ihn, und begann, ihn zu jagen.
Napoleon fing an, um sein Leben zu rennen, und verkroch sich in einen kleinen Kürschnerladen in einer Seitenstraße. Napoleon sah den Kürschner und schrie: "Retten Sie mich, retten Sie mich! Wo kann ich mich verstecken?" Der Kürschner antwortete ihm: "Schnell unter diesen großen Stapel von Pelzen in der Ecke", und er deckte Napoleon von oben bis unten mit Pelzen zu. Kaum war er fertig, als die Russen zur Tür hereinstürmten. "Wo ist er? Wir sahen ihn hereinkommen." Sie durchwühlten den gesamten Laden und versuchten, Napoleon zu finden. Sie stocherten mit ihren Schwertern in den Stapel Pelzen herum, aber sie fanden ihn nicht. Bald gaben sie auf und zogen ab.
Nach einiger Zeit kroch Napoleon unverletzt unter dem Stapel Pelze hervor. Der Kürschner wandte sich zu Napoleon und sagte: "Entschuldigen Sie, dass ich einem so großen Mann diese Frage stelle, aber wie fühlt es sich an, dort drunter zu sein und zu wissen, dass jeder Moment Ihr letzter sein kann?" In diesem Moment kam Napoleons Leibwache durch die Türe. Napoleon antwortete dem Kürschner: "Wie können Sie mir, dem Kaiser Napoleon, eine solche Frage stellen! Wachen, führt diesen unverschämten Mann hinaus, verbindet ihm die Augen, und exekutiert ihn. Ich persönlich werde das Kommando "Feuer frei" geben!"
Die Wachen führten den armen Kürschner hinaus, verbanden ihm die Augen und stellten ihn an eine Wand. Der Kürschner konnte nichts sehen, als er Napoleon schreien hörte: "Fertig, ...zielt..." Nach einer langen Zeit der Stille hörte der Kürschner, wie sich Schritte näherten, und dann wurde ihm die Binde von den Augen genommen.
Er sah Napoleon für einige Sekunden sehr tief in seine Augen schauen und dann sagte Napoleon sanft zu ihm: "Jetzt wissen Sie es."
Die Frage des Kürschners verlangte nach Worten und Napoleon gab ihm Erfahrung.
Erfahrung ist es, was jemanden verändern wird. Worte allein werden es nur ganz selten tun.“

Ihr Lieben,Die Methode Napoleons war ein wenig brutal, aber sehr wirksam.
Erfahrungen zu machen, bereichert unser Leben.

Manche Eltern, die ich kenne, versuchen, um ihre Kinder zu beschützen, 
sie vor Erfahrungen zu schützen. Manchmal ist ein solches Verhalten richtig und wichtig, z.B. dann, wenn ein kleiner Junge von 4 Jahren unbedingt testen möchte, ob eine eingeschaltete Kochplatte auf dem Herd wirklich heiß wird. Manchmal ist ein solches Verhalten aber falsch und unangebracht, z.B. dann, wenn, wie ich das jeden Tag in meiner Straße beobachten kann, Eltern ihre Kinder jeden Tag morgen zur Grundschule bringen und mittags dort wieder abholen. So wird den Kindern eine wichtige Erfahrung vorenthalten, nämlich zu lernen, eigenständig zur Schule zu gehen und erste Schritte hin Selbstständigkeit zu gehen.
Auch für uns Erwachsenen sind Erfahrungen wichtig, durch sie haben wir gelernt, wie wir unser Leben einrichten und gestalten müssen. Wenn wir als Jugendliche z.B. die Erfahrung gemacht haben, dass uns Alkohol, in Unmengen getrunken, willenlos macht und uns die Sinne raubt, dann haben wir darauf gelernt, dass es gut ist, Alkohol höchstens in Maßen zu sich zu nehmen.
Durch unsere Erfahrungen haben wir gelernt, 
wem wir vertrauen können und wem nicht.

Durch unsere Erfahrungen haben wir gelernt, 
auf welche Freunde wir uns verlassen können und auf welche nicht.

Durch unsere Erfahrungen haben wir gelernt, 
dass unsere Lieben, unsere Partnerin/ unser Partner und unsere Kinder und Enkelkinder der größte Schatz in unserem Leben sind.

Quelle: Helmut Mühlbacher

Durch unsere Erfahrungen haben wir gelernt,
dass die Liebe das Wundervollste im Leben ist, 
dass die Zuversicht Licht in unser Leben bringen kann, 
dass wir mit Mut viel im Leben erreichen können, 
dass uns die Hoffnung niemals im Stich lässt.Aber auch ganz aktuell ist die Erfahrung ganz wichtig.

Im Augenblick wird viel über die Flüchtlinge geredet, die in unser Land kommen.
Viele Menschen bilden sich ihre Meinung über die Flüchtlinge, ohne jemals auch nur mit einem einzigen Flüchtling gesprochen zu haben.


Deshalb möchte ich Euch herzlich bitten, urteilt nicht vorschnell, sondern macht Euch die Mühe, eine Flüchtlingsunterkunft aufzusuchen und Euch mit einigen Flüchtlingen zu unterhalten.

Erst dann, wenn Ihr das getan habt und wenn Ihr etwas über die Beweggründe für die Flucht dieser Menschen erfahren habt, erst dann habt Ihr das Recht, Euch ein Urteil zu bilden, vorher nicht!


Ihr Lieben,
ich wünsche Euch ein nachdenkliches Wochenende und Zeit für Euch und Eure Lieben und ich grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer fröhlicher Werner