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Das erste Mal, dass ich dachte, dass etwas nicht stimmt da war ich Mitte 20. Ich hatte einen sehr skurrilen Traum – dass sich ein Dorn durch mein Augapfel bohrt – da habe ich angefangen über mein Leben nachzudenken. Ich fühlte mich nicht mehr wohl und reflektierte mein Verhalten ungesund.
Ich war der Meinung, dass etwas nicht richtig mit mir ist. Ich versuchte herauszufinden, was mit mir los ist, dachte viel über mich und meine Kindheit nach und kam zu der Überzeugung, dass ich ADHS habe und suchte einen Psychologen, der in dem Gebiet für Erwachsene arbeitet.
Ein riesengroßer Fehler im Nachhinein. Frag niemals ein Friseur ob du einen Haarschnitt brauchst! Aber eine wichtige Lektion.
Ich nahm über mehrere Monate Ritalin. Ich kann ihm kein Vorwurf machen, da er nur helfen wollte, aber im Nachhinein weiß ich, dass es unnötige herumdokterei war.
Wenn jemand sein Leben Für eine Sache lebt, dann sieht er überall Beweise dafür, dass er das Richtige macht. Tatsache ist das ADHS eine erfundene Krankheit ist um intelligente, kreative Kinder ruhig zu halten, die eigentlich nur den richtigen Kanal finden müssen um sich auszuleben, aber die Gesellschaft ist mit ihnen überfordert.
An einem kritischen Punkt in einem Gespräch fragte er mich, ob ich “Stimmen” höre. Ich war versucht “Ja” zu sagen, weil ich meine eigenen Gedanken als feindlich empfand.
Wahrscheinlich wäre ich einer Psychiatrie gelandet. Es waren keine “Stimmen”, es war meine innere Stimme, die auf das falsche Gleis gelenkt wurde, durch eine falsche Lebensweise, die falschen Vorbilder, dem Wunsch anderen zu gefallen und mich anpassen zu wollen.
Menschen die helfen wollen können auch großen Schaden anrichten.
Ritalin hat sich sehr merkwürdig angefüllt. Der Verstand ist glatt wie Eis. Ich kann nicht viel dazu sagen, es hat bei mir nichts gebracht und deshalb wurde die Dosis erhöht. Irgendwann habe ich es gelassen, weil es mir unnötig vorkam. Vielleicht hat die Therapie auch geholfen, wirklich besser ging es mir aber nicht.
Ich habe dann versucht irgendwie so klarzukommen und war tot unglücklich. Besonders schlimm war, dass anscheinend Niemand etwas gemerkt hat. Ich war innerlich total zerrissen, meine Welt stand Kopf, ein komplettes Chaos, aber um mich herum schien es für alle völlig normal zu sein.
Ich hätte schreien können “Merkt Ihr denn nicht, dass ich leide? Warum hört mich niemand?” Aber ich habe versucht zu funktionieren. Irgendwie hat es geklappt aber ich war immer unglücklich den je.
Das war der Höhepunkt meiner Depression.
Ich machte mich auf die Suche nach einem neuen Therapeuten und von den erstbesten um die Ecke damit ich nicht so lange fahren muss.
Riesenfehler
Nur weil jemand “Psychotherapie” auf seinem Schild stehen hat, heisst es nicht, dass Dir geholfen wird.
Mein Therapist hat mehr über sich selbst geredet als mir zugehört und mich kaum zu Wort kommen lassen. Ich hätte sie anschreien können. “Halt die Fresse, es geht hier um mich und nicht um dich!” Aber ich war brav und glaubte, dass sie schon Recht haben wird.
Ich war total verunsichert, heute würde ich sofort etwas anderes suchen, wenn ich merke, dass es nicht voran geht. Keine Sekunde würde ich zweifeln. Eine falsche Ahnung oder ungutes Gefühl und ich bin raus, denn ich habe keine Lust meine Zeit zu vergeuden.
Damals war ich ein kleiner Haufen Elend, froh wenn mir irgendwer ein Stöckchen zu wirft und ich wenigsten etwas mit Jemandem reden konnte.
Dann probier ich viel aus und las alles über Psychologie und versuchte dahinter zu kommen wer ich bin und was meine Berufung ist.
Als Durchbruch würde ich die WingWave Methode bezeichnen. Ich habe nicht gezielt danach gesucht, nur nach einem Psychologen, der mir irgendwie sympathisch erschien und habe einen gefunden der sogar an der Hochschule unterrichtet.
Mit ihm haben wir meinen Verstand von Blockaden befreit, die wie Steine im Weg lagen und mich nicht weiterkommen ließen. Wir räumten mit alten Mustern aus meiner Kindheit und vergangenen Beziehungen auf. Ich war wieder selbstbestimmter und guter Dinge, doch noch immer fern ab der 100 %, aber schon deutlich über 20%.
Von da an ging es bergauf, aber man muss immer auf der Suche bleiben. Lesen, Augen und Ohren offen halten um herauszufinden wer Du bist. Die Teile löschen, die du nicht bist. Alle falschen Handlungen löschen die dir aus der Schule, Erziehung und Umwelt beigebracht wurden. All diese Dinge legen sich über deine wahre Identität, wenn du sie nicht davon befreist, wirst du krank. Depressiv.
Es ist nicht deine Schuld. Du bist o. k. so wie Du bist. Man hat dich verbogen, nicht mit böser Absicht, sie wissen es nicht besser. Nur du weißt wo du hingehen musst, nur du kannst dich selbst befreien.
Such dir gute Hilfe. Vertrau deinem Instinkt. Es gibt 100 Möglichkeiten. Wenn du dich unwohl fühlst, geh dorthin wo du dich wohl fühlst.
Es ist o. k. alleine sein zu wollen, manchmal braucht man das. Es kommt die Zeit, dann geht es dir wieder besser. Eine Depression ist eine hervorragende Möglichkeit etwas für dich zu tun. Es ist ein Zeichen dass du etwas ändern muss. Höre auf dich, Vertrau deiner Intuition.
Gefühle sind immer echt, Gedanken können falsch sein.
Eine Depression ist der Anfang etwas wunderbaren. Auch wenn es sich nicht so anfühlt. Dein Leben wird eine wunderbare Wendung nehmen.
Pass auf dich auf!