Warum ein Faltcaravan: Pro & Contra

Von Falter56

Mit dem Zeltcaravan reisen und campen hat gegenüber Zelt, Wohnmobil und Wohnanhänger mehrere Vorteile. Aber auch seine Nachteile sollten nicht verschwiegen werden. Nachfolgend eine Übersicht über Pro und Contra eines Zeltanhängers. Auf die (zumindest teilweise) Eliminierung der Nachteile werden wir später im Blog-Projekt eingehen.

Vorteile

  • Geringer Spritverbrauch: Durch sein niedriges Gesamtgewicht und einer Höhe unter einem Meter fährt ein Faltcaravan meist im Windschatten des Zugfahrzeugs mit. Der Mehrverbrauch an Sprit liegt damit bei geringen 0,5-1,5l pro 100km.
  • Moderate Anschaffungskosten: Die Kosten für einen solide ausgerüsteten Faltcaravan belaufen sich auf etwa 10.000 Euro inkl. Anmeldegebühren und TÜV. Damit positioniert sich der Faltanhänger zwischen hochpreisigem Zelt und Einstiegswohnwagen.
  • Minimale Betriebskosten: Neben den Kosten für eine 2-jährliche TÜV Inspektion, schlägt ein Faltcaravan mit einem geringem Steuersatz (<30 Euro p.a.) und einer günstigen Versicherung (<150 p.a.) zu buche.
  • Kompakte Maße: Bei einer Länge von <4m, einer Breite von <2m und einer Höhe <1.5m passt ein Faltcaravan auf jeden (Tiefgaragen-)stellplatz.
  • Kleine Zugmaschine: Sein geringes Gewicht ermöglicht fast allen Fahrzeugen einen Faltcaravan zu ziehen. Eine gesonderte Fahrerlaubnis ist in Deutschland in der Regel nicht erforderlich.
  • Große Wohnfläche: Gemessen an seinen kompakten Maßen besitzt ein Faltcaravan im ausgeklappten Zustand ein üppige Wohnfläche. Diese kann bei Bedarf mit Vor- und Seitenzelten erweitert werden.

Neutral

  • Manövrierfähigkeit: Dank geringe Länge und Masse lässt sich ein Faltcaravan identisch zu einem Nutzfahrzeuganhänger auf den Straßen manövrieren. Seine geringe Höhe ermöglicht einen freien Blick in den Rückspiegel. 180 Grad Wendungen und ausgefallene Lenkoperationen sind hingegen kompliziert.
  • Zeltstellplatzkosten: Die Stellkosten für einen Faltcaravan liegen auf vielen Zeltplätzen etwas höher als die für ein Standardzelt. Für die Elektrifizierung fallen zusätzlich Gebühren an.
  • Reisepausen: Im Gegensatz zu Wohnwagen und -mobil lässt sich ein Faltcaravan bei einer Reisepause nicht als Sitzgelegenheit oder Regenschutz verwenden. Hingegen erlauben viele Modelle die Nutzung der integrierten Küche.
  • Komfort: Gegenüber einem Wohnmobil oder -anhänger bietet ein Faltcaravan etwas weniger Komfort (kein integrierter Kühlschrank, Reißverschlüsse ebenerdig, etc.). Im Vergleich zum Zelt lebt es sich in einem Zeltanhänger jedoch deutlich komfortabler (erhöhtes Bettenlager, aufrechtes Stehen).
  • Reisegeschwindigkeit: Bei max. 100 km/h ist in Deutschland Schluss. Das gilt gleichermaßen für Wohnwagen und Wohnmobile >3.5t, nicht aber für in PKWs verstauten Zelten.

Nachteile

  • Höhere Mautkosten: Bei Fähren, Tunnel und Brücken fallen für ein Gespann höhere Infrastrukturabgaben an als für ein einzelnen PKW. Ab einem Schwellenwert von 6-8m Länge belaufen sich die Transport- und Durchfahrtkosten dann meist auf das Doppelte.
  • Fehlender Diebstahlschutz: Ein Faltcaravan lässt sich nicht verschließen. Wertgegenstände wie Laptop, Fotoapparat und Geldbeutel sollten nicht im Zeltanhänger zurückgelassen werden.
  • Hohe Auf- und Abbauaufwände: Das Aufstellen und Abbauen eines Faltcaravans kostet Zeit. Zeltheringe wollen in den Boden gerammt, die Küche aufgebaut und die Zeltunterbodenplane befestig sein. Gleiches gilt für den Abbau.
  • Mäßiger Regenschutz: Gerade bei Dauerregen lebt es sich in festen Behausungen deutlich angenehmer als in einem Zeltanhänger. Mehrere Regentage lassen den Untergrund aufweichen und sorgen für kleine Flussläufe die schließlich ihren Weg in den ebenerdigen Falter finden.
  • Schlechter Kälteschutz: Temperatureinbrüche unter 5 C° lassen das Wohnen und Schlafen im Faltcaravan unangenehm werden. Dicke Kleidung, wollige Decken und wintertüchtige Schlafsäcke sowie ein Heizstrahler werden erforderlich.
  • Kaum Lärmschutz: Analog einem Zelt absorbieren die (Kunst-)Stoffwände eines Faltcaravans Schallwellen nur zu einem geringen Teil. Gesprochene Worte dringen vom Zeltinneren nach Außen, Lärm von Außen ins Innern.